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Vinsobres Rotwein der südlichen Rhone

Vinsobres RhoneVon der Appellation Vinsobres hatte ich noch nicht so viel gehört. Dabei ist sie mit 1385 Hektar gar nicht so klein. Es hat mehrere Gründe, dass dieses Gebiet nicht so bekannt ist. Es werden nur Weine von unter 400 Hektar mit dieser Bezeichnung vermarktet. Neben der Familie Perrin gibt es nur wenige namenhafte Erzeuger. Zudem wurde der Status AOC erst 2006 verliehen. Er gilt ausschließlich für den auf diesem Gebiet erzeugten Rotwein. Ein Vinsobres muss aus mindestens der Hälfte Grenache bestehen. Zugleich ist es immer ein Cuvee, in dem Syrah und Mourvedre verwendet werden (mind. 25%). Die erworbene Flasche sagt über die verwendeten Rebsorten leider nichts aus. Nur so viel war zu erfahren: Bei dem Erzeuger Cellier de Saint Jean handelt es sich offenbar um eine Genossenschaft. Also geht es auf zur Verkostung.

Vinsobres von der Rhone verkostet

Die Farbe des Vinsobres ist leicht transparent Rubinrot mit violettem Rand. Ein deutliches Zeichen für Syrah. In der Nase ist deutlich wahrnehmbar Schwarzer Pfeffer, was auf Grenache hindeutet. Daneben sind reife Pflaumen und Veilchen zu riechen. Die zweite Nase ist recht zart mit süßen Kirschen und saftig-frischen Brombeeren geprägt. Am Gaumen wirkt er recht frisch mit schöner Säure. Auch wenn etwas Pflaume schmeckbar ist, fehlt mir etwas die Frucht und Fülle, wie man das bei den guten Weinen der südlichen Rhone kennt. Da ist eher die auch gar nicht so untypische Minze. Zwar ist der Wein völlig in Ordnung und der Preis stimmt auch, aber er wirkt mir im Nachhall etwas unausgewogen und grün. Gerade bei so einem schlanken Gaumen sind die 13,5% Alkohol doch etwas viel.

Vinsobres RotweinDer Herr Bampflied hat diesem Rotwein aus Vinsobres 88 Punkte gegeben (jetzt weiß auch jeder, wo er langsam in den Regalen verstaubt). Kann man machen. Mein Urteil ist allerdings etwas kritischer bei mindestens einem Punkt weniger. Sicherlich ist der Wein bei 6,99 Euro nicht schlecht. Die Beschreibung von Bampfield hat aber durchaus Schwächen. Als „saftig und würzig mit einer erfrischenden Pfeffernote, die an einen jungen Chateauneuf-du-Pape erinnert“ empfiehlt er ihn. Naja OK. Nur die Pfeffernote erinnert an große Weine in jungem Zustand aus diesem Bereich der Rhone, aber sonst nicht viel. Und auch ein junger Chateauneuf-du-Pape ist häufig wesentlich körperreicher. Zudem bezeichnet er den Wein als vollmundig. Aus meiner Sicht ist es dieser Vinsobres nur, wenn man den Mund wirklich voll nimmt.

Frankreich – Rhone – Vinsobres
Erzeuger: Cellier de Saint Jean
Inhalt: 0,75
Alkohol: 13,5 %
Jahrgang: 2013
Einkaufspreis: 7 €
Verschluss: Naturkorken
Quelle: Discounter