Ein Grund für den derzeitigen Zustand ist auch das Verhalten von Käufern. Es wird nicht nur immer nach dem günstigsten Preis gesucht, sondern meist fehlerhafter Wein entweder nicht erkannt oder nicht zurückgebracht. Auf Erstattung oder fehlerfreien Ersatz hat ein Kunde jedoch ein Anrecht. Sie sollten die Flasche aber möglichst voll zurückbringen und den Fehler beschreiben können (schmeckt mir nicht reicht da nicht aus). Meist ist die Reaktion in dem jeweiligen Supermarkt dann auch freundlich.
Es ist jedoch auch etwas erstaunlich wie gering die Reklamationsquote ist. Vielfach hat das Personal in Supermärkten darin gar keine Routine, was bei ca. 20% mangelhafter Weine doch seltsam ist. Vielfach handelt es sich sicherlich um leichte Fehler, die nicht jeder Kunde identifizieren kann. Die Situation im Fachhandel bei Reklamationen sieht meist ganz anders aus. Hier ist man sich der Problematiken häufig bewusst, obwohl die Fehlerhäufigkeit in Weinfachgeschäften wesentlich geringer ist.
Die Tipps zum Einkaufen hören sich an einigen Stellen entweder banal oder überzogen an. Wenn sie diese jedoch befolgen, verringert sich die Gefahr einen fehlerhaften Wein zu erwischen. Falls dies doch passiert ist, kriegen sie wenigstens ihr Geld zurück oder einen Ersatz. Korkschmecker hängen nur sehr wenig mit dem Zustand in den Supermärkten zusammen und können auch durch obige Tipps nicht umgangen werden. Das Risiko des Korks kann man aber ausschließen, indem man Wein mit Silikon- oder Schraubverschluss nimmt. Gerade im mittleren Preissegment, welches die Supermärkte bedienen, ist dies zu berücksichtigen.
Ich kaufe nie Wein im Supermarkt. Denn wenn ein Wein dort auftaucht, sagt mir mein Hinterkopf, handelt es sich um übelste Massenabfüllung. Vielleicht bin ich aber auch nur paranoid – denn inzwischen meide ich aus diesem Grund auch Jacques Weindepot…
Na ich glaube, dass es nicht unbedingt nur am Supermart liegt. Diese Serie sollte lediglich einige Probleme dieses Vertriebswegs aufzeigen. Da können einige Supermärke sich sicherlich verbessern. Bei den Recherchen viel auf, dass es auch innerhalb der Ketten einige Unterschiede in der Qualität gibt. Zudem gibt sicherlich auch Weine, die in großer Stückzahl abgefüllt werden, und die trotzdem wirklich gut sind (man denke da auch mal an die Anzahl der Anbauläche einiger französischen Weingüter). Weiterhin ist zu bemerken, dass es auch Weine gibt die in den Supermarkt grundsätzlich passen.
Zum Weindepot: Es gibt da auch Weine, die extra und exklusiv importiert werden, somit auch nirgendwo anders in Deutschland erhältlich sind. Meine letzte gemischte Kiste hat mich allerdings auch nicht so überzeugt.
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