Wein von Aldi ist immer ein schwieriges Ding. Soll man über diesen Vertribsweg überhaupt etwas schreiben? Ich frage mich das jedes Mal. Eigentlich haben die Billigheimer immer nur ein Argument: Der Preis. Um auch mal etwas teureres verkaufen zu können, muss dann Barolo oder ähnliches auf dem Etikett stehen. Beim Pries von 6,49 Euro muss man sich fragen, ob es nur ein Barolo der Form nach ist. Wobei auch die Abfüllung in eine Bordeaux-Flasche eher ungewöhnlich ist.
Natürlich kommt der Arione Barolo Canelli 2006 aus der noblen Gegend im Piemont. Den Erzeuger gibt es aber nicht als Weingut vielmehr handelt es sich um eine Kellerei. Über Kunstmarken werden Übermengen inzischen aus einigen namenhaften Weinbaugebieten Mengen die auf dem Fassweinmarkt gehandelt worden abgeschleust. Auch wenn die Weine dann zum Teil von namenhaften Erzeugern kommen, haben sie nie die Qualität derer andern Weine. Barolo ist eine der Spitzenkategorien des trockenen Rotweins. Gute Weine bekommt man aber eigentlich nicht zum Preis von 6,49 Euro. So verkosten wir nun den Arione Barolo Canelli 2006 von Aldi.
Arione Barolo Canelli verkostet
Der Wein ist recht typisch hell-bräunlich und leicht trüb im Glas. In der Nase ist der Aldi-Barolo leicht stechend, was bei 14% nicht ungewöhnlich ist. In der zweiten Nase ist Würze mit etwas Schokolade. Der Gaumen ist eher von schmaler Statur. Die Säure ist schlank. Zugleich ist der Gaumen aber auch weich, kurz marmeladig mit reifer süßlicher Kirsche und mit etwas Caramel, aber eben auch so eine unangenehmen Bitterstoff, den man auch im (glücklicher Weise gar nicht so langen) Nachhall hat. Spaß macht das Ganze nicht wirklich. So mancher Nebbiolo aus den Piemont für 8 oder 9 Euro wie man ihn im Fachhandel bekommen kann, ist wesentlich besser. Zwar ist der 2006er Arione Barolo Canelli noch etwas jung. Viel besser wird er aber auch nicht werden.
Arione Barolo Canelli
Italien – Piemont
Inhalt: 0,75
Alkohol: 14 %
Jahrgang: 2006
Einkaufspreis: 6,49 €
Verschluss: Naturkorken
Quelle: Aldi