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Anthony Hammond Sugar Babe

Ich hatte die Gelegenheit mehrere Weine von Anthony Hammonds Garge Winery zu verkosten. Da war zum einen Grage No.7, der mich ziemlich deutlich an No.5 von vor zwei Jahren erinnerte. Geschmacklich scheint dieses Rebsortencuvee über die verschiedenen Jahre recht stabil zu sein. Garage No. 7 ist als Tafelwein klassifiziert. Der zweite verkostete Wein war “Paradies-Garage”. Dies ist eine halbtrockene Scheurebe. Diese Rebsorte ist ja eher etwas in Vergessenheit geraten. Bei der Paradies-Garage ist ein leichtes moussieren im Glas zu beobachten. Die Scheurebe hat eine sehr fruchtige Nase. Der Wein ist saftig und fast schon bonbonig. Im Nachhall ist etwas Minze zu schmecken. Dieser Wein ist voll der Fruchtdrops. Die Paradies-Garage fällt geschmacklich auf. Ich würde ihn als Mädchen-Wein klassifizieren.

Doch eigentlich wollte ich hier über Sugar Babe von Anthony Hammond schreiben. Dies ist ein Wein der real aus der Lage “Rüdesheimer Burgweg” kommt. Es handelt sich um eine Riesling Spätlese. Sugar Babe ist schon äußerlich ein Bruch mit Traditionen. Er spricht junge Menschen an, die von lieblichen Weinen vom Image her abgesoßen sind, jedoch geschmacklich durchaus dazu neigen würden. Lange war die Spätlese geteilt in billige-liebliche Weine unterhalb der Grenze der Genießbarkeit und hochwertigen und anspruchsvollen Rieslingen, die gut lagerbar sind. Sugar Babe von Anthony Hammond schließt diese Lücke. Herausgekommen ist ein leicht verständlicher, unkomplizierter, harmonischer und schmackhafter Wein. Die Säure ist auch nicht zu intensiev. Jedenfalls fällt sie geschmacklich neben dem hohen Restzucker kaum auf. Und 8,5 Prozent Alkohol sind an warmen Tagen auch ganz angenehm. Hier kann man die Weine kaufen.

2 Gedanken zu „Anthony Hammond Sugar Babe“

  1. Die Weine von Anthony Hammond sind fast durchgehend stark von fruchtig-dropsigen Noten geprägt. Eine klare Stilistik, die konsequent durchgezogen wird und die ich gut finde – auch wenn das nicht unbedingt mein bevorzugter Stil ist. Die Weine sind wohl eher für junge “Weineinsteiger” konzipiert. Dazu müsste man den Herrn Hammond mal befragen.

  2. Ich sehe dies ähnlich. Man kann auch hervorheben, dass Verpackung und Inhalt zusammenpassen. Ich denke jedoch, dass das dropsige und die junge (eher weibliche) Zielgruppe auf die Garage-Linie zutrifft. Für diese steht Hammond ja auch ganz besonders. Etwas anders sieht es bei den weniger beachteten Weinen der Linie A.R.Hammond aus. Auch der R8 – an dem er mitgewirkt hat – ist ein trockener und gar nicht so voll-fruchtiger Riesling.

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