So, es ist Freitag und damit Wochenende. Der Anlass diesen Wein zu verkosten, besteht in der ersten Internetweinprobe von Dominik Pasalic. Eigentlich handelt es sich gar nicht um eine Weinprobe, in dem Sinn, dass die Weine tatsächlich beschrieben werden. Vielmehr steht eine filmisch sehr gut umgesetzte Einkaufstour im Zentrum. Das riechen und schmecken von drei Weinen – das mich etwas an Hütchenspiele erinnert – rundet die Geschichte ab. So.
Auf jeden Fall hat der Film einen hervorragenden Spannungsbogen. Es wird eine interessante Geschichte erzählt, die keine Kopie bestehender Internetfilme ist. Hintergrund ist, dass Dominik Pasalic eine Art Internetshop aufbauen möchte. Dort will er einen Dolcetto verkaufen. Zu diesem Zweck hat er ein Muster, welches er mit zwei anderen Dolcetto’s vergleichen möchte. So. Einer stammt aus dem Fachhandel und der andere von Karstadt. Besser gesagt ist er von dem nicht unbedeutenden Erzeuger Ascheri aus Piemont. Dominik Pasalic scheint Ascheri jedoch unbekannt zu sein. Die machen wirklich einige gute Weine, wie diesen hier. So.
Ich habe mir den Wein nun auch besorgt. Er unterscheidet sich jedoch im Jahrgang. Der von Dominik Pasalic kommt aus 2005, meiner aus 2006. Da fragt man sich, wie lange er schon im Augsburger Karstadt lag (mindestens ein Jahr, maximal zwei Jahre; das ist ein schlechtes Zeichen für den Warendurchlauf, auch wenn Dolcetto im Weinhandel eher ein Randprodukt ist). Jetzt gibt es bei diesem Dolcetto gerade den Wechsel auf den Jahrgang 2007. Insgesamt wird Rotwein aus Piemont aber auch aus der Toskana aus dem Jahrgang 2006 besser bewertet als 2005. Der Jahrgang 2007 soll dem gegenüber noch einmal eine Steigerung bereithalten. So.
Meine 2006er Flasche Ascheri Dolcetto D’Alba ist jetzt auch ungefähr eine halbe Stunde offen. Der Wein ist tiefdunkel im Glas und zeigt violette Reflexe. Von den 14% Alkohol ist überhaupt nichts zu riechen. Stattdessen sind da dunkle-kleine Waldbeeren. Am Gaumen ist er jedoch leicht brandig und bringt Kaiserkirschen mit unparfümierten Veilchen. Der Nachhall ist hingegen wieder sehr harmonisch und weich. Die Länge ist hervorragend. Ganz weit hinten kommen eingekochte Sauerkirschen, die mich an meine Kindheit erinnern. Auch beim zweiten Schluck zeigt sich ein leichtes Aufbäumen dieses Dolcetto D’Alba im Mund. Insgesamt ist er jedoch ganz schmackhaft. So.
Ascheri Dolcetto D’Alba DOC
Italien – Piemont
Erzeuger: Cantine Ascheri Giacomo
Inhalt: 0,75
Alkohol: 14 %
Jahrgang: 2006
Einkaufspreis: 10,00 €
Verschluss: Naturkorken
Quelle: Fachhandel