Als vorletzte Woche in der Süddeutschen Zeitung in einem Artikel über die Pläne der Bio-Supermarktkette Basic vier Läden zu schließen berichtet wurde, war die Filiale in Münster schon dicht. Neben dem Laden Am Bült in Münster sollen nun auch die Märkte in Hagen, Karlsruhe sowie einer von drei Läden in Köln geschlossen werden. “Die Standorte waren nicht mehr rentabel, man hätte das Geld auch zum Fenster herauswerfen können”, erklärte Basic-Interimschef Joachim Kreuzburg gegenüber dem Handelsblatt. Der Standort in Münster war erst im November 2006 eröffnet worden. Eine Schließung noch vor den umsatzstarken Wintermonaten verdeutlicht das Problem, in dem Basic steckt.
Seit der Bekanntgabe, dass Basic vier Filialen schließen wird, wird über die Gründe diskutiert. Wesentlich scheint die geplatzte Beteiligung der Schwarz-Gruppe (Lidl) zu sein. Basic stand auf Expansionskurs und benötigte dazu Kapital. Gleichzeitig schadete die Diskussion der Bio-Kette erheblich, da ein konventioneller Lebensmittelhändler sich finanziell beteiligen wollte. Kunden boykottierten Basic aus diesem Grund. Dies ist am Standort Münster besonders dramatisch, da sechs weitere Bio-Supermärkte im Stadtgebiet vorhanden sind.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Wachstumspotenziale im Biosegment langsam erschöpft sind. Jährliche Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich sind mit Bio-Lebensmitteln offensichtlich nicht mehr zu erzielen. Ein Expansionskurs, der darauf baut, kann deswegen nur scheitern. Zudem sind viele weitere Wettbewerber in den Handel mit biologisch erzeugten Lebensmittel eingestiegen. Sie sind inzwischen in den Supermärkten ebenso zu finden wie in den Discountern. Das gebremste Wachstum im Biosegment bedeutet, dass Zuwächse eines Händlers von Bio-Produkten hauptsächlich aus der Konkurrenz mit den Mitbewerbern heraus entstehen muss.