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Basic und Lidl

Foto: Thomas GüntherVor einem Jahrzehnt sah der Bio-Lebensmittelhandel noch anders aus. Es gab fast nur kleine Bioläden, die von den Besitzern selbst geführt wurden. Dann gab es erste Bio-Supermärkte. Da ist z.B. SuperBioMarkt gegründet in Münster, die BioCompany mit Schwerpunkt in Berlin und eben Basic mit Sitz in München. Zu Beginn wurde es vor allem den Bioläden in den Ballungszentren mulmig. Reihenweise stellten sie den Betrieb ein. Der Anfang der Bio-Supermärkte bestand in einem Verdrängungswettbewerb, der dem bei den Tante-Emma-Läden ähnlich war. Doch das Wachstum der Bio-Supermärkte ging in der darauf folgenden Zeit weit darüber hinaus. In der Bundesrepublik wurde 2006 mit Bio-Produkten ein Umsatz von rund 4,6 Milliarden Euro gemacht.

Da ist es nicht verwunderlich, dass auch andere Unternehmen auf den Bio-Trend aufspringen möchten. So auch nun die Schwarz-Gruppe, zu der auch der Discounter Lidl gehört. Während noch in den kleinen Bioläden ein ökologisches Engagement mit Mittelpunkt stand, ist bei den Bio-Supermärkten in den leitenden Funktionen immer noch in weiten Teilen ein ökologisches Bewusstsein vorhanden. Dieses droht nun mit dem Einstieg von gewöhnlichen Lebensmittelhändlern auf der Strecke zu bleiben, zumal wenn deren Geschäft eigentlich der Diskont ist.

Es kann vermutet werden, dass in vielen mittelgroßen Städten das Bio-Segment nur für eine Kette reicht. Die von Basic beabsichtigten Expansionspläne zielten darauf, an vielen Orten der Erste zu sein, um sich durch diesen Zeitvorsprung zu etablieren. Offensichtlich ist jedoch bei einer solchen Expansion nicht jeder Partner passend. Bei den Kunden von Basic überwogen jedoch die Befürchtungen, dass mit Lidl andere Arbeitsbedingungen eingeführt werden. Zudem gab es auch innerhalb von Basic – gerade von Mitbegründern mit ökologischem Gewissen – enorme Kritik an den Plänen Lidl zu beteiligen. Zudem führte nun der öffentliche Druck dazu, dass Basic vorerst ohne Lidl bleibt.

P.S: Wenn man beim Mitbewerber von Basic, der BioCompany aus Berlin einen Standort vorschlägt, und der dann auch tatsächlich eröffnet wird, bekommt man einen Einkaufsgutschein über 200 Euro. Das alles um die Discounter aus dem Feld zu schlagen. Lustige Idee!