Wir waren wieder mal im Discounter auf Champagner-Suche. Da gab es als Posten-Artikel bei Aldi-Nord den Henri de Valmond Brut Rose für 14,99 Euro. Der Preis sollte für einen halbwegs trinkbaren Champagner in Ordnung gehen. Schnell mal gegoogelt: Henri de Valmond scheint es irgendwie gar nicht zu geben. Denn so ist die heutige Welt: Findet man es nicht bei Google, so ist es nicht existent. Anders als der Lidl-Champagner Bissinger (früher noch als Bisinger geschrieben) findet man über Henri de Valmond kaum etwas Aussagekräftiges und schon gar keine Hintergrundinformationen.
Doch mal ruhig nachgeschaut. Der Champagner Henri de Valmond Brut Rose wird von der International Wine Broker GmbH (IWB) in Brühl vertrieben. Diese hat sich auf den Import für preisgünstige Weine aus Frankreich, Spanien, Italien und Portugal spezialisiert. Nicht selten findet man diese dann als Sonderposten bei Aldi. Damit ist seit Jahren ein gegenüber dem Standartsortiment höherwertiger Bereich bei Aldi etabliert worden. Verantwortlich für die IWB sind Gernot und Thorsten Lange, die man nicht mit den schreibenden so genannten Lange-Brüdern verwechseln sollte.
Durchaus interssant ist, dass der Schriftzug „Champagne“ auf dem Etikett dem des Aldi-Nord Champagners Veuve Durand recht ähnlich ist. Doch während der Standard Aldi-Champagner als MA (Marque d’Acheteur; also eine Handelsmarke) abgewickelt wird, trägt der Henri de Valmond Brut Rose eine NM Nummer. Mit NM wird ein Negociant-Manipultant verstanden. Dies ist die übliche Erzeugungsform des Champagners über ein Haus, welches Trauben oder Most hinzukauft und im eigenen Keller bis zur fertigen Flasche verarbeitet. Wirklich verstehen muss man unterschiedliche Einstufung des Veuve Durand und des Champagner Henri de Valmond Brut Rose nicht. Es hat wahrscheinlich eher etwas mit dem Bezugsweg für den Händler zu tun.
Champagner Henri de Valmond Brut Rose verkostet
Doch zu unserer Verkostung des Champagners Henri de Valmond Brut Rose von Aldi-Nord. In der Nase haben wird erst Hefe und dann eine Himbeerbrause. In der zweiten Nase zeigen sich Cassis und etwas Rosenwasser und stückiger Erdbeermarmelade. Im Mund empfinden wir den Henri de Valmond erdbeerig und dabei nussig. Die Säure wirkt bei uns etwas bitter. Dabei belebt der Champagner Rose deutlich. Jedoch bleibt aus unserer Sicht der Champagner Henri de Valmond Brut Rose unausgewogen und etwas muffig stehen. Also meiner ist das nicht. Für unter 14,99 Euro gibt es auf dem Markt viele andere Rose-Sekt-Sorten mit denen ich schon mehr Spaß hatte. Nur steht da nicht Champagner auf dem Etikett.