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Chateau de Pizay mit Morgon

Chateau de Pizay mit Morgon[Das Beaujolais entdecken #05] Das Chateau de Pizay hat gleich mehrer Reize. Neben den Weinen besteht hier ein 4-Sterne Hotel mit 68 Zimmern und umfangreichen Spa-Angeboten. Sehr eindrucksvoll ist auch der etwas extravagant gestaltete Garten aus dem 18. Jahrhundert. Schon allein dieser ist eine Reise wert. Währen da nicht auch noch die Rotweine des Beaujolais. Auf dem Chateau de Pizay erzeugt man vor allem im Cru Morgon. Auf den 75 Hektar Weinbergen wird jedoch auch weißer Beaujolais aus Chardonnay erzeugt. Zudem gibt es noch einen Rotwein aus dem jüngsten (zehnten) Cru Regnie und aus Brouilly, wo man auf dem Chateau Saint Lager erzeugt.

Chateau de Pizay mit MorgonWir probierten auf dem Chateau de Pizay eine Reihe von Beaujolais. Ein schöner Einstieg ist der rote 2010er Beaujolais. In der Nase sind rote Früchte. In der zweiten Nase stellt sich Hagebutte ins Zentrum. Hier ist dem Chateau de Pizay ein angenehmer Trinkwein gelungen. Weiter geht es mit dem Regnie aus 2010. Hier reift der Gamay auf Granitböden. Er zeigt sich im Glas mit einem leicht violettem Einschlag. In der Nase ist Pfeffer, der von dunklen Früchten und etwas schwarzem Tee in der zweiten Nase bereichert wird. Am Gaumen erscheint dieser Regnie recht leicht mit tänzelnder Säure. Frisch ist dieser Beaujolais vom Chateau de Pizay auch im Nachhall. 2010er Brouilly hingegen ist leichter und runder und jetzt schon gut trinkbar.

Chateau de Pizay mit Morgon Fasslager vom Chateau de Pizay

Chateau de Pizay mit Morgon Unser eigentlicher Favorit vom Chateau de Pizay ist der Morgon „Cuvee du Py“ aus dem Jahr 2010. In der Nase zeigt er sich mit duftiger Würze neben reifen Früchten. Der Gaumen ist vielschichtig mit feinen Tanninen. Dieser Morgon ist komplex, fruchtig und kraftvoll. Zugleich hat er eine hohe Typizität. Im Anschluss probierten wir noch die Jahrgänge 2005, 2003 und 1992 vom Morgon. Der 2005er zeigt sich mit etwas Unterholz in der Nase, zweite Nase Weihnachtliche Gewürze (Nelken), runder Gaumen mit später Frucht. Beim 2003er Morgon „Cuvee du Py“ ist ein halber Kräutergarten in der Nase, dann Trüffel, zweite Nase mit Sauerkirschlikör, erste Reifetöne am Gaumen, rund in der Länge.

Chateau de Pizay mit MorgonDer Höhepunkt der Verkostung am Chateau de Pizay ist er Jahrgang 1992 des Morgon. Viele glauben Beaujolais kann nicht so alt werden. Jeder, der sich jedoch mit diesem guten Weinen aus den 10 Crus auskennt, weis das Gegenteil. Gerade Morgon oder auch Moulin-a-Vent kann sehr langlebig sein. So haben wir nun bräunliche Reflexe im Glas, in der Nase sind Leder und Tabak, wie man es vom Burgunder aus Pinot in diesem Alter kennt. Der Gaumen dieses Morgon ist sehr weich. Vanille zeigt sich in der Länge. Dieser Beaujolais ist nach knapp 20 Jahren noch in sich stimmig. Sicherlich schmeckt man das Alter; dieser Gamay ist aber noch nicht zerbrechlich.

Chateau de Pizay mit Morgon
Die letzte Neuerung auf dem Chateau de Pizay ist das Cuvee les Sybarites. Hier wird Morgon in sechs großen Fässern aus unterschiedlichem Holz ausgebaut und dann wieder gemischt. Wir probieren vom Cuvee les Sybartes den Jahrgang 2009. Dieser ist vollfruchtig in der Nase. Die süße Frucht am Gaumen wirkt konzentriert und damit leicht marmeladig. Dann noch etwas Vanille. Schön, dass es sich um große Fässer handelt. So ist die Beeinflussung durch das Holz nicht ganz so groß. Wir fanden jedoch, dass es sich beim Cuvee les Sybarites um einen sehr guten und schmackhaften Gamay handelt, der sicherlich auf viel Gegenliebe stoßen wird, da einige Kanten durch diesen Fassausbau verschwunden sind. Die Ausdrucksstärke und der Charakter eines Beaujolais aus dem Cru Morgon ist jedoch aus unserer Sicht verniedlicht worden. Gerade diesen Charakter den Morgon pflegt man auf dem Chateau de Pizay in den anderen Weinen vorbildlich.

Chateau de Pizay mit Morgon Vier-Sterne Hotel vom Chateau de Pizay