Immer wieder hört man, man solle beim Chianti die Weine mit dem schwarzen Hahn oben an der Banderole kaufen. Sind diese tatsächlich besser? Und was bedeutet der schwarze Hahn? Wo ist sein Ursprung? Der schwarze Hahn ist das Kennzeichen des Chianti Classico. Nur Weine aus diesem Weinbaugebiet in der Toskana dürfen ihn verwenden. Seit 1924 wacht das “Consorzio del Marchio Storico Chianti Classico” als erster Gebietsverband von weinanbauenden Betrieben in Italien über dessen Verwendung.
Seit 1987 besteht daneben das “Consorzio Vino Chianti Classico”, welches sich mit dem Schutz der Ursprungsbezeichnung und Aufwertung des Gebiets kümmert. Doch sind die Weine aus dem Chianti Classico besser als andere Weine? Ja und nein. Eine Garantie über hervorragende Weine gibt der schwarze Hahn auch nicht. Er garantiert jedoch, dass wesentlich höhere Qualitätsmaßstäbe verwendet und überwacht werden. Das führt auch dazu, dass ein Chianti Classico im Schnitt ungefähr doppelt so teuer ist wie ein Chianti (ab Keller).
Doch worauf geht der schwarze Hahn zurück? Da gibt es eine Legende aus dem 13. Jahrhundert, bei der niemand mehr so genau weiß, was an ihr stimmt. Zwischen den Stadtstaaten Siena und Florenz gab es Grenzstreitigkeiten. Um diese beizulegen sollten beim ersten Hahnenschrei jeweils ein Reiter von Siena und Florenz losreiten. An dem Punkt, wo sie aufeinander treffen, sollte die Grenze sein. In Siena hatte man einen weißen Hahn. Der wurde eifrig gefüttert. Der schwarze Hahn in Florenz wurde ausgehungert. Während der Hahn aus Siena faul wurde und erst spät aufwachte, war der schwarze Hahn sehr früh wach. In Folge erhielt Florenz einen großen Teil des Gebiets.