Seit heute ist es bekannt. Delikatessa in Galeria Kaufhof in Münster schließt nach mehr als 20 Jahren. 1988 wurde es als ein innovatives Projekt gefeiert. Verschiedene kleine Händler – von der Vinothek über eine Espresso-Bar bis zum Futterstand für deftige bayrische Küche – waren unter einem Dach vereint, besser noch: Sie fanden sich im Keller von Galeria Kaufhof Münster zusammen. Dieses Konzept scheint sich seit einigen Jahren überlebt zu haben. Einige Standbetreiber sprechen von einem jährlichen Umsatzminus von 20 Prozent.
Im September dieses Jahres werden die langfristigen Mietverträge im Galeria Kaufhof Münster auslaufen. Viele Galeria-Partner wollen aufgrund der schlechten Geschäftslage nicht verlängern. Auch der Geschäftsführer von Galeria Kaufhof in Münster Thorsten Außem steht dem bestehenden Konzept von Delikatessa kritisch gegenüber. Der Betrieb soll jedoch über das Weihnachtsgeschäft, also bis Ende Januar 2009, aufrecht erhalten bleiben. Danach werden einige Geschäftspartner ihr Unternehmen aufgeben. Betriebsbedingte Kündigungen sind bereits an die Beschäftigten ausgesprochen worden. Andere Nutzer von Delikatessa in Galeria Kaufhof Münster – wie beispielsweise Casserole – suchen nach alternativen Räumlichkeiten außerhalb des Kaufhauses.
Galeria Kaufhof überlegt nun im Keller ihre Haushaltswarenabteilung auf den frei werdenden 1.300 Quadratmetern auszubauen. Da kann man dann Töpfe kaufen und zu Hause kochen. Hintergründe der Umsatzeinbussen im Delikatessa-Konzept liegen ja nicht nur darin, dass das Konzept als solches beim Kunden nicht mehr gewünscht ist. Auch die Einkommenseinbußen bei den Mittelschichten machen einem solchen Konzept zu schaffen. Viele Menschen sparren deswegen bei der Ernährung und kochen häufiger selbst zu Hause.