Ein großer Streitpunkt besteht in dem Art des Verschlusses der Weinflaschen. Traditionell ist es der Korken, der – wie der Name schon sagt – aus Naturkork besteht. Dieser wird aus der Rinde der Korkeiche geschnitten. Doch ein ärgerliches Problem beim Kork ist die Gefahr des häufigsten und gleichnamigen Weinfehlers. Das Problem besteht in einer Ablagerung von 2,4,6-Trichloranisol (TCA) in dem Kork, der sich dann in den Wein mischen kann und einen schimmlig-muffigen Geruch und Geschmack erzeugt. Dadurch wird der schönste Wein ungenießbar. Über diese Feststellungen hinaus scheiden sich die (Wein-)Geister.
Es wurde schon lange versucht alternative Flaschenverschlüsse zu entwickeln. Die bekanntesten sind mehrere Arten von Silikonkorken, der Drehverschluss und der Kronkorken. Aus technischer Sichtweise sind dies gerade bei jungen Weinen, die nicht für die Lagerung vorgesehen sind, die besten Verschlussarten. Jedoch haben sie beim Kunden ein enormes Akzeptanzproblem. Sie sind in der Herstellung recht kostengünstig und werden daher hauptsächlich bei Billigweinen eingesetzt. Besonders schlecht produzierte Kunststoffkorken können einen leichten Eigengeschmack absondern, was sicherlich der Naturkorken häufig ebenso tut. Dran hat sich die Wahrnehmung der Weintrinker aber gewöhnt und Kunststoffgeschmack liegt den Noten im Wein normalerweise recht fern.
Recht neu und auch sehr schick ist der Glasverschluss (Vino-Lok). Dieser hat einen kleinen Kunststoffring eingesetzt, der für die Abdichtung sorgt. Er erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Gerade sind einige deutsche Winzer besonders mit ihren Rieslingen auf diesen Verschluss umgestiegen. Der Vorteil ist, dass er die TCA-Gefahr des Naturkork ausschließt und gleichzeitig beim Kunden als hochwertiger Flaschenverschluss angenommen wird. Ein wesentliche Nachteil beim Glasverschluss besteht in den höheren Kosten für den Winzer, die er sicherlich an den Käufer weitergeben wird.
Eine sehr umstrittene Frage ist, ob Weine bei dieser Verschlussart schneller reifen und Glas überhaupt zum längeren Lagern geeignet ist, da es ein hermetischer Abschluss ist, der Druckausgleich verhindert. Trotzdem die Hersteller behaupten, dass Beeintrechtigungen kaum wahrscheinlich sind, warten einige renomierte Winzer noch einige Zeit ab, bevor ein Umstieg auf diesen neuen Flaschenverschluss geschied. Ob er auch für andere als die jungen Weine geeingnet ist, werden sicherlich die nächsten Jahre zeigen. Eins steht jetzt schon fest: Auch wenn der Glasverschluss den Weinfehler Korkschmecker ausschließt, den Besten Verschluss gibt es wohl nicht.