Ein Abend mit Saint Germain

Hier wird jetzt zweimal Saint Germain auf Harmonie getestet. Interessant sind die jeweils innere Harmonie und das Zusammenspiel bei einer Kombination. Die Frage der Kombinationsmöglichkeiten von Essen und Wein ist umfassend und hinlänglich – zum Teil auch widersprüchlich – bearbeitet. Auch über die richtigen Gläser zum jeweiligen Wein gibt es genügend Auslassungen. Aber wer denkt schon an die Kombination von Wein und Musik? Zu Bordeaux und Riesling finde ich klassische Musik immer sehr schön. Diese ist beruhigend und gleichzeitig in den gelungenen Stücken emotional anregend. Genauso wie ein guter Wein. In ihm spiegelt sich ein spezifischer Ausdruck wieder. Beides ist im besten Fall das Gegenteil von Austauschbarkeit.

Der Bordeaux Superieur Chateau Saint-Germain überzeugt nur wenig. Da ändert das Zusatzetikett mit dem Schriftzug „Wine-Makers Selektion“ nur wenig. Und wenn dann nur zum schlechten. Was soll man sich darunter vorstellen. Direkt daneben steht auch noch „The Expression of a Torroir“. Was soll das bedeuten. Außer, dass der Begriff Terroir nun auch im englischen Sprachschatz gedehnt wird, sagt dies nichts. Und wessen Ausdruck spiegelt der Wein nun wieder? Den des Winemakers? Oder den des Terroirs? Diese Fragen stellen sich nicht, wenn man den Wein am Gaumen hat. Eine ziemlich plumpe Säure macht sich breit. Das ganze ist ohne Finesse. Also entweder schlechter Winemaker oder schlechtes Terroir. Das festzustellen ist jetzt müßig. Die Platte Tourist von St.Germain war dann aber ganz gut, wobei sie nicht zum Wein passte.