Wir haben uns wieder einmal ins Weinland Sachsen hineingewagt. Dies ist sicherlich eines der ungewöhnichsten der 13 deutschen Anbaugebiete für Wein. Abgesehen von drei oder vier nahmenhaften Weingütern mit etwas größerer Rebfläche und einer Genossenschaft werden fast alle Weine regional vermarktet. In Sachsen stehen sie sogar in Buchläden und Metzgereien im Regal. In Westdeutschland sind diese Weine selbst im gut-sortierten Fachhandel äußerst schwer zu finden. Neben der Hessischen Bergstraße und dem Mittelrein ist das Weinland Sachsen eines der kleinsten Anbaugebiete.
Zugleich erreichen die Weine aus Sachsen recht hohe Preise. Weingüter bei denen die Preisliste bei knapp 10 Euro pro Flasche beginnt sind keine Seltenheit im Weinland Sachsen. Das ist häufig mit der notwendigen Handarbeit in den Terrassen und den schwierigeren klimatischen Voraussetzungen zu erklären. Sachsen liegt weit im kühlen Nordosten der Bundesrepublik. Der Weinbau wird hier jedoch positiv durch die klimatischen Bedingungen im Elbkessel, durch die Lichtreflektionen der Elbe und oberen Abschlusswänden beeinflusst.
Das Weinland Sachen hat trotz dieser Widrigkeiten eine mehr als 1000jährige Geschichte mit einigen Brüchen. In drer jüngeren Vergangenheit haben sich einige Betriebe wieder einen guten Namen und einige Bekanntheit geschaffen. Dazu gehört sicherlich das Weingut Schloss Proschwitz. Hier ist zugleich der Sitz des VDP Sachsen. Aber auch das Staatsweingut Schloss Wackerbarth hat einige Bedeutung, schon allein weil mit 93 Hektar ungefär 20% der Rebfläche vom Weinland Sachsen bewirtschaftet werden. Das Weingut von Martin Schwarz in Dresden ist sicherlich deutlich kleiner, gilt aber inzwischen nicht mehr nur als Insidertipp.
Zugleich gibt es immer noch Weinbau in Sachsen, der in so einer Art Kleingartenkolonie stattfindet. Fast die Hälfte der Rebfläche im Weinland Sachsen wird im Nebenerwerb bewirtschaftet. Abnehmer von 2.000 dieser Nebenerwerbswinzer geben ihre Trauben an Genossenschaften ab, allen voran an die Sächsische Winzergenossenschaft Meißen. Bei den Weinkleingrärtnern in Sachsen kann man häufig ganz unterschiedliche Reberziehungsmethoden direkt nebeneinander finden. Der eine hat sie als Pergola, beim nächsten wird bodenhah erzogen. Das Ergebnis findet sich dann in so manchem Goldriesling oder Bacchus. So oder so: Eine Exkursion ins Weinland Sachsen ist eine echte Entdeckungsreise.
Dies sind die Themen und Weine:
#1 Schloss Wackerbarth Cuvee Sachsen Weiss
#2 Sächsische Weinstraße
#3 Hof Lössnitz Radebeuler Goldener Wagen Riesling trocken
#4 Die Sachsenflasche
#5 Jan Ulrich Seußlitzer Heinrichsburg Johanniter Kabinett trocken
#6 Besuch im Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth
Zuvor haben wir schon folgende Weine aus dem Weinland Sachsen verkostet:
– Schloss Proschwitz Weissburgunder Kabinett trocken
– Martin Schwarz Müller-Thurgau
Tolle Idee! Ich mag es ja, wenn auch einmal weit jenseits des rheinischen Weltweinzentrums auf Entdeckungsreise gegangen wird. Mich persönlich hätten auch Klaus Zimmerling und Frédéric Fourré sehr interssiert, zumal ich noch nie dort war. Falls Du noch vor Ort bist, kannst Du es Dir ja mal überlegen 😉
Viele Grüße, Matze
Hi Matze,
die Geschichten sind so schon im Kasten. Ja, Zimmerling ist sicherlich eines der Top-Weingüter in Sachsen. Zudem als eines der sehr wenigen im VDP ;-)) Mit nur 4 Hektar ist es auch sehr klein und die Weine dem entsprechend rar. Das ist auch der Grund wieso kein Wein von dort in dieser Exkursion auftaucht. Ich habe ganz schlicht keinen kaufen können. Frédéric Fourré steht ebenso auf meiner Liste für einige zukünftige Reise.
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