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Export von deutschem Wein: Steigt die Qualität?

Erfreut verkündete das Deutsche Weininstitut (DWI) am Ende der letzten Woche, dass beim Export von Wein aus Deutschland die Menge und noch stärker der erzielte Preis steigt. „Besonders erfreulich ist, dass die deutschen Weinexporteure sowohl im Umsatz um 22 % als auch um 14 % in der Menge zulegen konnten und die Durchschnittserlöse pro Hektoliter weiter auf 196 € gestiegen sind“, so DWI-Auslandsmarketingleiter Steffen Schindler. In den Daten sind aber mit etwas Vorsicht zu genießen, denn es sind auch etwa 25 Prozent Re-Exporte von Weinen nicht deutscher Herkunft enthalten. Der Handel von besonders hochwertigen Weinen über Deutschland kann profitabel sein. Zudem müsste man auch die Preissteigerungen innerhalb des letzten Jahres auf dem deutschen Markt mit den Zahlen vergleichen, um zu einer Bewertung in der Fragestellung zu kommen, ob höhere Qualität exportiert wurde oder mit einer gleichbleibenden Qualität nur höher Erlöse erzielt wurden. Auch der zweite Fall gilt bestimmt aus Sicht des DWI als ein Erfolg.

Hinter Großbritannien (minus 5%) liegt die USA an zweiter Stelle der Abnehmer (plus 16%). An dritter Stelle im Handelswert legten die Niederlande sogar um 26% der Exportmenge zu. Russland hatte Mengenmäßig sogar einen Zuwachs von 178%. Die im Durchschnitt teuersten Weine wurden in die Schweiz, Japan, USA und Norwegen exportiert. Dabei nimmt die Schweiz eine Spitzenposition mit durchschnittlich 767 €/hl ein. Das ist rund viermal soviel wie der Durchschnitt vom Gesamtexport. Die zukünftige Strategie des DWI soll hauptsächlich weiterhin auf die Länder Großbritannien, Niederlande, USA und Japan ausgerichtet sein. Neben den traditionellen Exportländern sollen Polen, Schweiz und Irland neu ins Visier genommen werden, so die DWI-Geschäftsführerin Monika Reule.