Erneut graue Wolken über Montalcino? Die Erklärung des neu gewählten Präsidenten des Consorzio del Vino Brunello di Montalcino Ezio Rivella, dass 80% des Brunello nicht nur aus Sangiovese besteht, schlug laut VinoWire ein wie eine Bombe. Dabei ist dies weit von einem Skandal entfernt. Nach Aussagen von Rivella wurden “nur geringe Mengen von anderen Trauben von bis 5%” dem Wein beim Pressen beigefügt. Das sei “eine allgemein anerkannte Praxis” gewesen. Das Problem dabei ist nur, dass sich die Erzeuger des Brunello di Montalcino darauf geeinigt haben, dass dieser aus 100% Sangiovese grosso bestehen soll.
Vor mehr als zwei Jahren gab es einen größeren Skandal um den Brunello, wo genau die Mischung mit anderen Rebsorten thematisiert wurde (wir berichteten). In der Folge gab es einige Deklassierungen von Weinen. Dem Ruf des Brunello hat das allerdings nur wenig geschadet. Die jetzige Äußerung des neuen Präsidenten des Consorzio del Vino Brunello di Montalcino Ezio Rivella ist eigentlich auch kein wirkliches Problem. Beimischungen von unter 5% sind in anderen Regionen keine Bemerkung wert und müssen auf dem Etikett nicht vermerkt werden. Nur muss sich das Consorzio entscheiden, ob es ihre Regelung an die Praxis anpasst oder konsequent die 100%-Regel durchsetzt. So würde man sich vor zukünftig aufgebauschen Skandalen schützen können.