Zur Feier des Tages gibt es jetzt einen Wein vom Weingut Freiherr von Gleichenstein aus Oberrotweil am Kaiserstuhl (Baden). Der Anlass besteht darin, dass im heute veröffentlichten Gault Millau WeinGuide 2010 Johannes Freiherr von Gleichenstein zum “Aufsteiger des Jahres” geworden ist. Damit hat das Weingut nun vier Trauben bekommen. Begründet wird dies jedoch vor allem mit den Spätburgundern und einigen weißen Lagenweinen. Doch so ein Weingut mit vier Trauben sollte auch in den günstigen Weinen eine gute Qualität liefern.
Zur Verkostung steht jetzt der 2008er Weisse Burgunder “Hofgarten”. Hierbei handelt es sich um ein trocken ausgebauten Kabinett. “Hofgarten” ist beim Weingut Freiherr von Gleichenstein keine Lagenangabe, sondern es bezeichnet Lagencuvees im QbA oder Kabinettbereich, die auf Löß und Mischböden aus Löß und erodiertem Vulkanverwitterungsgestein gewachsen sind. Der Weiße Burgunder zeigt sich in heller Farbe im Glas. In die Nase bringt er einen leicht fruchtigen Lychiegeruch. Am Gaumen wirkt dieser etwas voller mit frischen bis reifen Birnentöten. Dazu tritt bei Hofgarten von Freiherr von Gleichenstein ein passendes Eisbonbon, welches zugleich Spannung aufbaut. Der Nachhall ist eher mittellang.
Seltsam ist allerdings die Preispolitik beim Weingut Freiherr von Gleichenstein. Im Gault Millau ist der Hofgarten mit 8 Euro mit 7 Euro angegeben. Beim Fachhändler bei mir um die Ecke kostet er 7,15. Gekauft hab ich diesen Wein von Freiherr von Gleichenstein allerdings im Supermarkt für 6,99 Euro (da wußte ich noch nicht, dass es den auch beim Fachhändler gibt). Ich kenne das häufig umgekehrt anders. Günstige Preise im Gault Millau, dazu gute Punktberwertungen und dann mind. 10% teurer im Handel.
Freiherr von Gleichenstein Hofgarten Weisser Burgunder Kabinett trocken 2008
Baden – Kaiserstuhl – Oberrotweil
Erzeuger: Weingut Freiherr von Gleichenstein
A.P.Nr: 301 49 09
Inhalt: 0,75
Alkohol: 12,5 %
Jahrgang: 2008
Einkaufspreis: 7,00 €
Verschluss: Schrauber
Quelle: Supermarkt
Hiermit oute ich mich nicht nur als Fan der Weinregion Kaiserstuhl, sondern auch von den Weinen von Gleichenstein. Kellermeister Odin Bauer hat die letzten Jahre meines Erachtens einiges geleistet, um das Weingut voran zu bringen, auch wenn noch im WeinGourmet09 von “zu geringen Extrakten…” und “zu wenig Frucht und Dichte” gesprochen wird.
Mir gefällt auch der “einfache” Hofgarten Spätburgunder QBA trocken (ein paar 06er hab ich noch) und zwar gerade auch, weil er eben nicht die feine samtige Struktur durch zu viel Holz zudeckt, wie das manche Kollegen gerne tun. Ein eleganter, günstiger Pinot!
Zur Preispolitik -ok, es zieht manchen Winzer zum Einzelhandelssortiment, wie Edeka uä.
Aber wo der Gault Millau seine Weine kauft oder die Preise hernimmt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich kann den CB-Weinhandel hier empfehlen, der die Weine vom Weingut Freiherr von Gleichenstein sogar günstiger anbietet, als bei Bestellung ab Hof! [sic!]
CB-Weinhandel cb-weinhandel.de
Auch zu empfehlen: der Hofgarten Blanc de Noirs!
Die Preise im GM sind meines Wissens Angaben vom Weingut und betreffen deren Endverbraucherpreise. Ich meine mich erinnern zu können, dass in einer Ausgabe drin stand, dass man dies nicht überprüfen könne. Die Angeben oben musste ich ändern, da ich mich etwas geirrt hatte.
Was den CB betrifft, hab ich aber einige Weine im Fachhandel schon günstiger gesehen. Die von Gleichensten, von Wassmer (auch ab und zu in Supermärkten zu finden) und auch von der WG Augen. Ich bin der Überzeugung, dass der Preis eigentlich nicht das Hauptargument für Onlinehandel sein kann. Jedenfalls funktioniert Preissuche bei Wein übers Internet nicht.
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