Jetzt habe ich einen Tannat aus Uruguay im Glas. Der Erzeuger dieses Rotweins heißt Garzon. Wein aus Uruguay? Ich gebe es zu. Ich hatte noch nie zuvor einen verkostet. Das Land ist fern und hierzulande noch nicht so wirklich bekannt für gute Wein. Die Rebsorte Tannat ist zudem dort nicht wirklich verortet. Man denkt da eher an Madiran. Obwohl sie historisch eher aus Bordeaux zu stammen scheint. Aber es ist wohl so eine Geschichte wie bei dem Malbec. Den gibt es reinrebsortig und so gekennzeichnet jetzt häufiger aus Argentinien.
Doch dieser Tannat kommt aus Maldonado. Das ist eine im Süden gelegene Region von Uruguay. Die Reben wachsen hier in vom Atlantik beeinflussten gemäßigtem Klima auf Steinschotter. Gegründet wurde dieses Weingut von Alejandro P. Bulgheroni. Dieser kam 1999 nach Uruguay und entdeckte dies als eine kleine Toskana. Später kaufte er dann das recht bekannte heimische Weingut Dievole. Als Önologe ist Alberto Antonini bei der Bodega Garzon tätig. Dieser war zuvor bei einigen sehr namenhaften Weingütern unter Vertrag.
Garzon Tannat aus Uruguay verkostet
Der Rotwein ist dunkel, fast schon schwarz im Glas. Der Rand dieses Tannat schimmert violett. In der Nase softe Brombeere mit reifer schwarzer Kirsche. In der zweiten Nase zeigt sich dies mit Unterholz mit etwas feuchtem Tabak. Den Alkohol riecht man etwas beim Schwenken des Glases. Der Wein von Garzon ist sehr weich am Gaumen. Das zeugt von den geschliffenen Tanninen. Hier zeigt sich neben der Brombeere eine fruchtige Pflaume. Dies wirkt dicht und nicht ganz trocken. Dabei ist dieser Tannat geschmacksintensiv mit gut eingebundener Säure. Fruchtig muskulös geht er ist eine sehr gute Länge. Die Trauben für diesem Rotwein müssen erstaunlich reif gewesen sein. Der Wein hat 14,5% Alkohol und zugleich schmeckt er nicht ganz trocken. Die Analysewerte sind jedoch mit irgendwas bei 3 Gramm deutlich geringer. Dabei ist dieser Tannat aus Uruguay ist dabei eine runde Sache. Zum Rindersteak ist er eine einfache Wucht!