Glühwein gehört in die wunderschöne Weihnachtszeit. Zugleich ist dieses Getränk bei passionierten Weintrinkern nicht wirklich angesehen. Der Verdacht: Minderwertiger Wein wird mit Gewürzen und anderen Zutaten wie Zucker übertüncht. Industriell hergestellten Glühwein mag ich persönlich aus diesen Gründen gar nicht. Auch weil mir das einfach nicht schmeckt. Aber man kann eigentlich ganz einfach Glühwein selbst machen. Und das ohne Glühfix.
Noch so etwas zur Geschichte der Weinbereitung: Als vor zwei Jahrtausenden die Römer Wein anbauten, versetzten sie diesen nicht selten mit Gewürzen. Die Grundidee des Glühweins ist also alles andere als im Zeichen der industrialisierten Moderne zu sehen. Man kennt z.B. die Lage Ürziger Würzgarten an der Mosel. Genau dieser Hintergrund war namensgebend für die heute recht berühmte Riesling-Lage. Ob die Römer damals auch schon Glühwein tranken ist allerdings nicht überliefert.
Welchen Wein nehme ich für Glühwein?
Weihnachten ist immer eine Zeit wo man zusammenkommt und Geschichten erzählt. Meine lustigste bezüglich Glühwein ist, dass mich eine Asiatin mal fragte, ob sie denn einen Bordeaux für ca. 70 Euro auch für Glühwein nehmen kann. Also das verrückte ist, sie hätte es wirklich gemacht.
Für den Glühwein sollte man aus meiner Sicht gute, also saubere Grundweine nehmen. Das ist ähnlich wie wenn man Essen kocht. Nur mit billigen und schlechten Zutaten kommt niemals etwas Gutes zustande. Das ist selbst beim Selbstmachen von Glühwein so. Ich habe mich für die rote Literware vom Metzger entschieden. Das ist bei mir ein typischer Kochwein, von dem man in der Küche durchaus auch ein Glas trinken kann, während das Essen zubereitet wird. Wieso nicht auch in den Glühwein nehmen?
Die Hausmarke vom Metzger ist tatsächlich ein richtiger Schoppenwein: Sauber, nicht so viel Säure und soweit ganz ausgewogen fruchtig. Geschmackstiefe hat er nicht wirklich. Die Kosten liegen bei ca. 5 Euro für den Liter. Aber genau das sind die Eigenschaften den richtigen Grundwein für Glühwein. Auch vom Restzucker passt es soweit für mich. Diese pappensüßen Glühweine aus dem Supermarkt sind ohnehin nicht mein Ding.
Mein Glühwein-Rezept
Roter Grundwein, hier ein Cuvee aus der Pfalz
1/5 Orangensaft
Cardamom (am besten in Form von Kapseln)
Ein paar Wacholderbeeren
Wenig Zimt (am Stück)
Wenige Nelken
Alles in einen Topf, erwärmen, nicht wirklich kochen und fertig. Bei den Gewürzen ist es immer schwer Mengenangaben zu machen, da die Intensität mit der Zeit ja etwas nachlässt. Es gibt zwar auch jeweils Pulver, das finde ich aber etwas böld, weil es dann im Glühwein ist. Man könnte auch mal den Einsatz von Teebeuteln probieren.
Das war mein Beitrag zur heutigen Weinrallye zum Thema Glühwein auf Weihnachtsmärkten und/oder Glühwein selbst gemacht. Eine Zusammenfassung aller Blogbeiträge werde ich in den kommenden Tagen veröffentlichen.