Auch der “Nachrichtensender” n-tv hat in der EU-Weinreform-Rose-Kampagne – besser Anti-EU-Weinreform-Rose-Kampagne – nachgerüstet. Dabei wurden wortgetreu die Argumentationen der französischen Rose-Weinbauern vorgetragen. Man habe in Frankreich doch soviel in den derzeitigen Roseboom investiert. Und nun wollen ausländische Erzeuger daran mitverdienen; so der Plot des Beitrages bei n-tv. Die Begriffe Billigrose, Fastfoodrose und Qualitätsrose fielen. Man muss nicht lange überlegen, welche Kategorien jeweils welchem Erzeugerland zugeordnet wurden.
Irgendwie machen es sich derzeit die europäischen Roseerzeuger die Sache mit der EU-Weinreform sehr einfach. Und die berichtenden Fernsehjournalisten scheinen auch nicht weiter blicken zu können als auf die Pressemitteilungen, die aus bestimmten französischen Kanälen kommen. Da möchte man doch gerne zurufen: Macht ordentliche Weine anstatt billiger Polemik. Übrigens: der letzte Rose aus der Provence, den ich probiert habe (Preis 4,99 Euro), schmeckte wie nasses Holz. Da freue ich mich schon aus das, was andere Erzeuger für diesen Preis anbieten werden.
Drei Elemente scheinen in jeder Auseinandersetzung über die EU-Weinreform enthalten zu sein. 1.) Kommen von der EU nur schlechte Vorschläge, die gegen die europäischen Winzer gerichtet sind. 2.) Ist der außereuropäische Wein billiger und schlechter als der in Europa produzierte. Und 3.) – das wird meist eher subtil vermittelt – sind die Weintrinker nicht in der Lage gute Qualität zu erkennen. Zumindest den dritten Punkt sehe ich deutlich anders. Und wenn dies so ist, muss kein qualitätsorientierter Erzeuger Angst haben. Weder vor der EU und ihrer Weinreform, noch vor außereuropäischen Weinerzeugern.
Teil 1: Rose in der EU-Weinmarktreform
Teil 2: Rose und EU-Weinmarktreform in der Tagesschau
Teil 3: Billigrose, Fastfoodrose und Qualitätsrose
Teil 4: Rotwein + Weisswein = Rose?
Teil 5: Rosestreit: Die Lösung?