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Jean Stodden Spätburgunder trocken

Jean Stodden Spätburgunder trockenJetzt gibt es einen Jean Stodden Spätburgunder trocken. Der Winzer wird als außergewöhnlich und eigensinnig wahrgenommen. Der Wein erscheint im ersten Moment als etwas zu früh geöffnet. Dies gilt obwohl leicht bräunliche Reflexe in dem sehr hellen Rot des Weins erkennbar sind. Wieso meint man eigentlich, dass wenn etwas hell ist, dass dieses nicht Geschmacksintensiv sein kann? In der Beantwortung dieser Fragestellung ist der Misserfolgs von weißer Cola und des Erfolgs des dunkelbraunen Balsamico-Essigs zu sehen. Dieser Wein beweißt, dem von Vorurteilen (im diesem Fall der visuellen) befreiten Gaumen, das Gegenteil. In der Nase erinnert dieser Rotwein von Jean Stodden an den leicht stinkigen Geruch von manchem Spätburgundern aus Baden.

Jean Stodden Spätburgunder trocken verkostet

Im Mund präsentiert sich der Spätburgunder von Jean Stodden in der Abfolge Brombeere, Himbeere und fein gemahlenem weißen oder schwarzen Pfeffer. Luft tut dem Wein in seinem jungen Alter sehr gut. Dadurch wird er etwas runder. Ich mag den Wein, obwohl man lange über die Fragestellung der Preisfindung streiten kann. Auf dem Rückenetikett steht eine Empfehlung zum Essen: Pasta, helles Fleisch und Geflügel. Soweit ganz in Ordnung. Das mit der Pasta ist doppelt gewagt: Zum einen, so etwas auf einen deutschen Wein zu schreiben und zum zweiten hat Pasta kaum einen Eigengeschmack. Da zählt die Soße. Ich habe einfach mal eine Grenze ausgetestet: Arribbiata. Da versagen aufgrund der Schärfe viele Weine. Auch dieser Spätburgunder von Jean Stodden. Die Schärfe lässt den Wein vollkommen entgleisen. Das war zu befürchten. Und das ganze Desaster ereignet sich, nachdem der Wein eigentlich einen sehr guten Eindruck geschaffen hat.

Jean Stodden Spätburgunder trocken
Ahr
Erzeuger: Weinhaus Jean Stodden
A.P.Nr: 1 795 090 19 07
Inhalt: 0,75
Alkohol: 13%
Jahrgang: 2006
Einkaufspreis: 10,00 €
Verschluss: Silikonkorken
Quelle: Supermarkt

2 Gedanken zu „Jean Stodden Spätburgunder trocken“

  1. Hallo Thomas,

    ein wenig gestaunt habe ich schon, als ich sah, dass du im Dezember 2007 einen Wein besprichst, von dem ich noch gestern annahm, er wäre erst Anfang 2008 gefüllt worden. Des Rätsels Lösung: Aufgrund der obigen Namensnennung lässt sich der Wein nicht exakt und eindeutig zuordnen. Gestern, bei der Jahrgangspräsentation, gab es im Weingut einen anderen Spätburgunder (A. P. Nr. A. P. Nr. 1795090 1 08) unter der genannten Bezeichnung. Naturkork, Erzeugerabfüllung, zu 100 Prozent in gebrauchten Barriques ausgebaut und, wie gesagt, erst Anfang 2008 gefüllt. Für gerade einmal 2,- € mehr, also 12,- € ab Hof, ein richtiges Schätzchen – das ich allerdings nicht unbedingt mit Pasta kombinieren würde. 😉

    Anhand der genannten Daten (Silikonstopfen, Vertrieb über Supermarkt) nehme ich an, dass es sich bei dem o. g. Wein um eine Exklusivfüllung für einen Großkunden handelt, die nicht gleichzeitig Privatkunden angeboten wird. Dass die Wiederverkäufer ihre eigenen Preise finden (auf welcher Grundlage auch immer), ist offenbar für den Verbraucher nicht immer ein Vorteil.

    Vergangenen Mittwoch hatten wir in unserem mittwöchlichen Düsseldorfer Weinzirkel ebenfalls einen (mit Naturkork verschlossenen) 2006er Spätburgunder von Jean Stodden. Auf dem Etikett stand der Name des Weinguts als Abfüller. Mitgebracht wurde die Flasche von jemandem, der als Weinhändler tätig ist. Übrigens ein hochanständiger Wein, natürlich nichts Großes, aber auch keinesfalls zu verachten. Dies wäre dann also nominell der “Guts-Spätburgunder” Nr. 3. Aber da muss man wohl genauer hinsehen. Entscheidend ist nicht selten auch, ob (vorausgesetzt, der Abfüller ist Verbandsmitglied) das VDP-Vögelchen auf der Kapsel erscheint oder nicht. Aber: Die besten Weine (ohne Zwischenverkäufer) gibt es in der Regel noch immer direkt ab Weingut.

    Warum aber “der Winzer als … eigensinnig wahrgenommen” werden soll (wer der beiden Herren Stodden ist denn überhaupt gemeint?), entzieht sich meinem Verständnis. Ich habe sowohl Vater als auch Sohn als sehr geradlinige und menschliche Gastgeber kennen gelernt. Das Wort “eigensinnig” passt hier für meine Begriffe daher gerade nicht. Was sollte es denn im obigen Kontext ausdrücken?

    Beste Grüße
    Werner Elflein

  2. Hallo Werner,
    ich bin gerade zu meinen Weinflaschen geflitzt um einige Daten nachzuliefern. Ich hatte glücklicher Weise noch eine zweite Flasche, die ich für einige Zeit zurücklegen wollte. Es handelt sich um den Jahrgang 2006. Die A.P. Nr ist 1 795 090 19 07 (die Informationen habe ich nachträglich oben eingefügt). Das mit dem Außergeöhnlichen (respektive Eingensinnigen) war nicht sehr negativ gemeint. Vielmehr sehe ich es als eine Basis dafür, sich qualitativ von dem was von der Ahr bekannt ist abzuheben.

    Viele Grüße
    Thomas

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