Die Weine vom Eitelsbacher Karthäuserhofberg haben ein nur geringfügig modernisiertes Etikett am Hals der Flasche. Dies könnte kult werden; wenn es dies nicht schon ist. Das Etikett weist auf die lange Geschichte des Weingutes hin, welches 1335 vom Kurfürsten Balduin an die Karthäusermönche geschenkt wurde. 1803 fiehl es dann im Rahmen der Säkularisierung an den französischen Staat. Nach einigen weiteren Wirrnissen in der Geschichte wird es seit 1986 von Christoph Tyrell als sechster Generation in Familienbesitz bewirtschaftet.
Äußerlich ist der Riesling unverwechselbar. Dies setzt sich bei seinem Inhalt nur bedingt fort. In der Flasche steckt ein sehr traditioneller Wein von der Ruwer. Der Karthäuserhof Riesling trocken kann in einer abivalenten Bedeutung als Einstiegswein bezeichnet werden. Er ist kaum mehr als typisch, vermeidet Missgeschicke, ist aber auch kaum inpririerend und bringt einen zu dem Wunsch eine höhere Kategorie von dem Weingut ins Glas bekommen zu wollen.
Weder Frucht noch Säure haben hervorhebenswerte Eigenschaften. Es zeigt sich etwas Zitrone und und eine mittlere mineralische Säure. Eventuell ist mein etwas gelangweiltes Urteil aber auch auf eine Verkostung eines Weines dieses Weingutes (ich glaube es war eine Spätlese, die schon erste Firntöne entwickelt hatte) vor einiger Zeit zurückzuführen, die sehr große Erwartungen an diesen Wein bei mir verursacht hatte.
Eitelsbach Karthäuserhofberg Riesling trocken
Mosel-Saar-Ruwer – Bereich Ruwer
Erzeuger: Karthäuserhof
Inhalt: 0,75
Alkohol: 11,5%
Jahrgang: 2005
Einkaufspreis: 7,90 €
Verschluss: Naturkorken
Quelle: Fachhandel
Den Weinen vom Karthäuserhof gebührt eine zweite Chance. Sie sind schon “old school”, (mit glasklarer Rieslingfrucht ausgestattet und lebendig durchs Süße-Säure-Spiel; nicht so üppig wie die von Heymann-Löwenstein oder Van Volxem), aber das macht sie für mich eher interessant. Und gerade im restsüßen Bereich ermöglicht diese Konzentration auf das Wesentliche schönste Verkostungserlebnisse…
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