„Selten sind sich Weinliebhaber, Winzer und Weinkritiker so einig wie in einem Punkt: dem Ausbau von Riesling im Barrique. Was Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder durchaus bekommt, ist für den filigranen Riesling in den meisten Fällen der Todesstoß.“ Dies schreiben Sabine Rumrich und Ingo Swoboda auf Seite 21 ihres Buchs über Riesling. Bernd Philippi aus der Pfalz, der federführend für das Weingut Koehler-Ruprecht ist, lässt seine Rieslinge ausschließlich lange im Holzfass reifen. Einer von diesen ist jetzt im Glas.
Der Wein zeigt eine dunkle leicht ins Braun gehende Farbe. Schon in der Nase offenbaren sich hölzerne reife Duftnoten, die etwas süßen Honig mitbringen. Bei dem im Handel aktuell befindlichen Jahrgang 2003 schleichen sich schon Firntöne ein, die jedoch mit dem Fassausbau harmonieren. Ein trotz des bereits erreichten Alters unkomplizierter Wein, der ein akzeptables Preis-Genuss-Verhältnis bietet. Gerade der lange Fassausbau bildet eine Abwechslung zu den jungen wilden und spritzigen Rieslingen mit ihrer häufig überbordenden Säure. Nicht nur um eine quasi journalistische Brücke zum Anfang dieses Posts zu schlagen, ist dies der Zeitpunkt über die große Bandbreite der Ausbaumöglichkeiten bei dieser Rebsorte zu senieren. Wie uneinig müssen sich „Weinliebhaber, Winzer und Weinkritiker“ in anderen Punkten sein. Außerdem: Ausnahmen bestätigen die Regel; wenn dieser Wein überhaupt eine ihm widrige Regel bestätigen kann.
Kallstadter Steinacker Riesling trocken Kabinett
Pfalz
Erzeuger: Koehler Ruprecht
A.P.Nr: 51231472203
Inhalt: 0,75
Alkohol: 12%
Jahrgang: 2003
Einkaufspreis: 6,99 €
Verschluss: Naturkorken
Quelle: Fachhandel