Die „Filme der Filmmacher“ warb vor einiger Zeit ein deutscher Kabelsender. Die „Weine der Winzer“ ein Slogan eines deutschen Anbaugebiets. Was will man den noch mehr als das Original? Etwas Echtes von realen Menschen gemacht, die ihr Handwerk verstehen. Nicht hingemischt nach Publikumserfolgszahlen oder durchschnittlich sehr beliebten Zielwerten bei Säure, Restzucker usw., die man vorher über die Marktforschung ermittelt hat. Also kein weichgespülter – in Parenthese eine Entschuldigung – Konsumscheiß. Filme die der Regisseur mag und nicht nur der Vermarkter gerne verkaufen will, sehe ich lieber. Also einen Directors Cut. Der Wein den ein Kellermeister gut findet und hinter dem er wirklich auch steht, gefällt mir häufig auch besser. Models versuchen ohnehin vom Inhalt abzulenken. Egal was die Verkaufszahlen sagen. Dies misst auch nur, was andere über ein Produkt denken. Man sollte auf seinen eigenen Geschmack setzen.
Also hier ist nun der Directors Cut von Heartland aus dem Langhorne Creek. Dieser Wein ist tiefdunkel mit violett-bräunlichem Rand im Glas. Volle fruchtige Nase mit Tabak und etwas Leder. Als Frucht wird einem reife Brombeere, Casis und Pflaume angeboten. Der Gaumen ist erst wohlig. Dann kommt schöne Säure. Bei Übersee vermutet man das eigentlich nicht. Australien gilt hier ab und zu als so eine Art Weichspüler. Ben Glaezer zeichent für diesen Wein als Winemaker verantwortlich. Dabei scheint er nicht wirklich gemacht zu sein. Ungefiltert wird hier abgefüllt. Wie beim Film: Manche Bilder und Geschichten wirken bei Regisseuren besser ohne Filter. Die Autoren müssen eben nur ihr Handwerk verstehen.
Die Dramatik an der Geschichte: Das Autorenkino verortet man in Europa, die gemachten Weine scheinen aus Übersee zu kommen. Doch dieses Denken ist ziemlich überholt. Man kann anschauen, was einige Weinkellereien in Deutschland, Frankreich, Italien oder Spanien inzwischen machen: Nicht selten gibt es da Weine, die mit einer Geschichte daherkommen, ohne dass ein geschmacklicher Bezug zu dem bezeichneten Objekt besteht. Und in Übersee gibt es inzwischen ein absolut sehenswertes Kino mit recht unbekannten Schauspielen, bei denen aber die Geschichte des erzählten Films absolut überzeugt.