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Listel Gris

Listel Wir verkosten jetzt einen Listel Gris. Es ist Sommer und da wird gerne Rose getrunken. Am liebsten schön gekühlt auf der Terrasse. Bei Rose kann man – wie bei vielen anderen Weinthemen auch – gerne mit Vorurteilen hantieren. Eines ist, dass diese Weinfarbe nur etwas für Frauen ist. Ein anderes meint, Rose sei nie trocken. Da diese häufig auf dieser Seite ausgeschaltet oder missachtet werden, gelang diese Verkostung. Rose, dazu noch Listel: Geht es hier um 18jährige Mädchen und deren vinologisch gesehen kleines Vergnügen im Spätsommer? Eindeutig nein! Auch wenn die Aufschrift auf der Vorderseite der Flasche “kalt servieren” dem Weinkenner sagt: “Dies ist nichts für mich!”, sollte man doch mal versuchen über seinen Schatten zu springen und diesen Wein einmal probieren.

Es gibt viel Schatten da wo dieser Rose erzeugt wird. Eine Redewendung sagt ja: Da wo Sonne ist, das ist auch Schatten. Und Sonne gibt es am französischen Mittelmeer recht umfangreich. In der Nähe von Montpellier wächst der Listel. Auf Sand stehen die Reben in der Camargue. Dies hat zudem den Effekt, dass die keine Bedrohung durch die Reblaus besteht. Die Region ist für wilde Pferde bekannt. In der Nähe leben auch Flamingos. Genau diese Farbe hat dieser Listel. Zuvor hätte ich was von Lachs gesagt. Aber Flamingofarben trifft es ebenso. Der Wein ist unerwartet herb. Er hat gar einen Hinweis auf französischem (keineswegs neuseeländischem) Sauvignon Blanc. Also eine Stachelbeere, die nicht gummibeerig, sondern eher etwas frisch und fast schon kratzend daherkommt. Fazit: Listel ist viel verachtet und gar nicht so schlecht. Gerade in der Welt des Rose gibt es aus dem mediterranen Bereich von Frankreich einige ganz gute Weine, die häufig auch gar nicht so teuer sind.

Listel Gris – Vin de Pays des Sables du Golfe du Lion

Frankreich
Erzeuger: Domaines Listel
Inhalt: 0,75
Alkohol: 12,5%
Jahrgang: 2006
Einkaufspreis: 3,50 €
Verschluss: Schraubverschluss
Quelle: Fachhandel