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Los Vascos Cabernet Sauvignon 2012

Los Vascos Cabernet Sauvignon 2012 Nach acht Jahren ist es durchaus Zeit einen Wein mal wieder zu probieren. Dazu noch einen so bekannten und weit distribuierten wie den Los Vascos Cabernet Sauvignon. 2007 hatte ich den Jahrgang 2004 im Glas und nun den Rotwein aus 2012. Zwei Unterschiede sind augenfällig. Statt 13,5% hat der Los Vascos nun 14% Alkohol (gilt auch für den Jahrgang 2013). Und statt des Naturkorken wird nun bei diesem Cabernet Sauvignon ein Kunststoff verwendet. Aber das ist Oberflächlichkeit. Aus meiner Sicht hart sich der Stil des Los Vascos enorm geändert. Aber auch dieser Weinblog hat sich etwas geändert, was auffällt, wenn man diesen Betrag mit dem vor 8 Jahren vergleicht. Doch zurück zum Wein.

Lange Geschichte in Chile

Das Weingut steht in der Tradition des Weinbaus in der Region Valle de Colchagua in Chile. Dieser findet dort seit den 1750er Jahren von baskischen Einwanderern statt. Vor allem im 19. Jahrhundert wurde der Anbau von Wein nach dem Vorbild von Bordeaux ausgerichtet. Im Jahre 1988 übernahen die Domaines Baron de Rothschild Los Vascos. Begleitet wurde dies von einem umfangreichen Modernisierungs- und Investitionsprogramm. Seit der Übernahme von Rothschild ist die bestockte Rebfläche von 220 Hektar auf 640 Hektar angewachsen. Noch immer ist mit 85% der Cabernet Sauvignon die mit großem Abstand wichtigste Taube bei Los Vascos. Es kamen jedoch noch weitere Rebsorten hinzu. Bekannt ist vor allem auch auf dem deutschen Markt der Chardonnay (5%). Aber auch die inzwischen zum chilenischen Dauertrend mutierte Rebsorte Carmenere wird angebaut (5%). Zudem gibt es kleinere Anteile von Syrah, Malbec und Sauvignon Blanc, der jedoch aus einer kühleren Region an der Pazifikküste stammt.

Los Vascos Cabernet Sauvignon verkostet

Der Los Vascos Cabernet Sauvignon ist in einer dichten dunkelrubin Farbe im Glas. Er ist nicht zu Tode filtriert, was mir bei Rotweinen eigentlich immer ganz gut gefällt. In der Nase sind recht intensive Schwarze Johannisbeeren. Neben diesen kann man bei dem Los Vascos Brombeeren in der zweiten Nase reichen. Bei Lufteinfluss wird dieser Cabernet Sauvignon wesentlich duftiger mit etwas Himbeerliköraromatik. Neben der Fruchtsüße, die direkt nach Flaschenöffnung noch nicht wahrnehmbar war, steigen die 14% durchaus in die Nase. Im Hintergrund deuten sich beim Los Vascos etwas Zedernholz und Kaffeearomen an. Am Gaumen ist der Cabernet schön frisch und wirkt überhaupt nicht fett oder überladen, sondern geschmeidig. Die Länge ist ganz gut so und sehr balanciert. Er macht auch nicht so schnell satt. Der Los Vascos Cabernet Sauvignon ist soweitaus meiner Sicht recht gut. Insgesamt ist dieser Wein jedoch nichts Großartiges. Ich hatte ihn als recht sauberen aber langweiligen Rebsortenwein aus Chile in Erinnerung. Die jetzige Komplexität des Cabernet Sauvignon von Los Vascos überrascht mich aber sehr positiv. Bei knapp 10 Euro ist das gut ausgegebenes Geld.