Diesen Wein von Maculan habe ich eigentlich nur wegen dem lustigen Namen Bidibi gekauft. Dieser steht als Kurzform von Breganze di Breganze. Es handelt sich um einen typischen Weißwein aus der italienischen DOC Breganze. Über die Zusammensetzung dieses Weins finde ich 4 verschiedene Versionen in lieblos gemachten Internetshops. Da scheint man es nicht mal zu schaffen die Erzeugerinformationen fehlerfrei zu übernehmen. Da geht es häufig um kaum mehr als mit irgendwelchen zweifelhaften Inhalten die Suchmaschienenbenutzer anzulocken. Die ausgefallenste Version meint, dieser Wein würde aus 80% Cabernet Sauvignon und 20% Cabernet Franc bestehen. Theoretisch ist so etwas möglich. Zutreffend ist es nicht. Maculan gibt die Zusammensetzung mit 60% Tai und 40% Sauvignon Blanc an.
Der Bidibi von Maculan in realiv dunkel im Glas. In der Nase wirkt er recht frisch. Am Gaumen spürt man eine Zitrone, die sich in eine kräftig breite Creme hin entwickelt. Dies hat fast Anflüge eines fetten Chardonnays. Das geniale an diesem Wein ist jedoch seine Geist und Sinne belebende Dynamik. Denn kurz vor dem Moment, da dem man ihm attestieren könnte, überladen zu sein, klingt die Wucht ab und bringt den Bidibi geschmacklich in einen soften und harmonisch-langen Nachhall. In diesem ist am Ende ein Anklang von Flieder. Dies ist ein klasse Wein, den das Portfolio dieser windigen Internetshops nicht verdient hat. (Nachtrag: Es gibt auch gut gemachte Internetshops mit eigen recherchierten Informationen.)
Maculan Bidibi Breganze di Breganze
Italien – Venetien
Erzeuger: Maculan
Inhalt: 0,75
Alkohol: 12,5%
Jahrgang: 2007
Einkaufspreis: 11,00 €
Verschluss: Silikon
Quelle: Fachhandel
Das Problem mit der Angabe der Rebsorten kommt mir bekannt vor. Besonders ratlos stehe ich immer dann da, wenn auf dem Flaschenetikett und der offizielen Webseite des Erzeugers recht unterschiedliche Angaben gemacht werden. Wenn ich eine perfekte Sensorik hätte, würde ich die richtige Zusammensetzung vielleicht erkennen. Leider trau ich mir das dann doch nicht zu (auch wenn ich gerne rate).
Na das ist schon arg, wenn ein Winzer nicht mal auf Etikett und Flasche die selbe Angabe machen kann. Beim obigen Fall ist es aber eindeutig. Beim Breganze di Breganze sind nur zwei Rebsorten zugelassen. Auch deren Verhältnis ist in Grenzen vorgeschrieben.
Was eine Blindverkostung anbelangt, muss man sich ja immer fragen, ob man die Rebsorten schon umfangreich kennt. Auch die Herkunft kann schon ein wichtiges Indiz sein. Wenn man jedoch einen australischen Riesling im Glas hat, bislang jedoch nur deutsche Rieslinge kennt, kann das ein gar nicht so leichtes Unterfangen sein.
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