Die Welt des Schaumweins ist polarisiert. Zum einen gibt es erfolgreiche Traditionsprodukte. Da sind Champagner, Cava oder auch der klassische Riesling-Sekt zu nennen. Zum anderen tauchen immer wieder überraschende Neuentwicklungen auf. Eine davon ist der Masdoro. Ein weiterer Streitpunkt beim Schaumwein ist die Fragestellung, ob man eine oder mehrere Rebsorten verwendet. Beim Champagner werden meist drei Rebsorten verwandt (eine weiße und zwei rote). Lediglich der Blanc de Blanc besteht aus Chardonnay. Bei dem roten Masdoro wird nur die Rebsorte Marzemino verwendet. Diese wird auch in Weinen häufig reinrebsortig verwendet. Man findet sie häufig im Trentino. Es handelt sich hierbei um die Lieblingsrebsorte von Amadeus Mozart. Dieser Masdoro ist als Frizzante erzeugt. Das ist also wie beim Prosecco eine Form mit weniger Kohlensäure. Auch bei diesem Schaumwein ist der typische Verschluss mit einem Bändchen vorhanden.
Masdoro Frizzante rosso verkostet
Der Masdoro hat eine leuchtende und kräftige rubinrote Farbe. Die Kohlensäure ist feinperlig jedoch erwartungsgemäß nicht sehr intensiv. Das ist bei einem Frizzante duchaus so üblich. Der Sekt besitzt relativ wenig Säure. Vielmehr ist eine ausgewogene Frucht vorhanden. Diese hat beerige Töne. Etwas schwarze Johannisbeere ist zu schmecken, die jedoch sehr rund wirkt. Zudem ist ein saftiger Apfel herauszuschmecken. Nebenher ist ein bunter Korb an Früchten beteiligt. Der Restzucker scheint eher im trockenen Bereich zu sein, auch wenn dieser Schaumwein als halbtrocken gekennzeichnet ist. Durch die geringe Säure wirkt der Masdoro jedoch sehr harmonisch.
Das ist der erste rote Schaumwein, den ich für Frauen und Männer zugleich empfehlenswert halte. Besonders im Frühling und Sommer lässt sich dieser Schaumwein gut trinken. Der relativ geringe Alkoholgehalt von 10,5% ist hier sehr passend. Masdoro ist ein neues und interessantes Geschmackserlebnis. Man sollte diesen Frizzante einmal probieren. Der Händler von dem ich diesen Schaumwein bezogen hatte, vertreibt ihn leider nicht mehr. Aber es gibt bestimmt noch andere Bezugsquellen für dieses köstliche Getränk.
…ist leider nur ein Perlwein, kein Schaumwein!
Du hast natürlich vollkommen Recht, was die steuerliche Sicht angeht. Die Unterscheidung zwischen Perlwein und Schaumwein verstehen aber viele Konsumenten nicht. Bzw. sie wollen sich mit solchen Sachen gar nicht befassen. Da gilt dann schnell jeder prikelnde Wein als Schaumwein. Das finde ich ehrlich gesagt auch gar nicht schlimm. Alltagssprache ist nun mal glücklicher Weise nicht von Steuereintreibern geprägt. Sonnst würden Weinbeschreibungen bestimmt auch so schwer zu lesen und zu verstehen sein wie Formulare vom Finanzamt.
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