Microsoft entwickelt derzeit an ihrem Surface und versucht dies seit Ende 2007 auf dem Markt zu etablieren. Es soll eine interaktive Schnittstelle mit einem Computer zu sein. Ein großer Touch-Screen ist die einzige Anzeige- und Eingabemöglichkeit. Besonders das Gewerbe soll mit dem Gerät erreicht werden. Im folgenden Video wird ein Anwendungsbeispiel vom Microsoft Surface in Weinbars gegeben. Dies scheint mir jedoch eine Horrorvorstellung zu sein. Schon allein die im Video verwendeten Gläser geben genügend Auskunft darüber.
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Zum Weingenuss gehört meiner Ansicht nach immer etwas Ruhe und Bedacht. Technische Geräte solltem dem nicht im Wege stehen. Was nutzen einem da die bunten animierten Bilder auf der Unterlage? Ist es nicht viel schöner in Begleitung von Menschen, die von Wein etwas Ahnung haben in so eine Bar zu gehen? Der Tisch sagt einem auch bestimmt nicht, wenn ein Wein korkig ist. Und ganz wesentlich ist bei der Geschichte doch, dass menschliches Personal in Weinbars, welches nicht nur über Lexikon-wissen, sondern auch über Verkostungserfahrung verfügt, im Zuge der Einführung solcher Geräte ganz eingespart wird. Da nehme ich doch lieber manchmal deutlich lückenhaftes Wissen bei der Bedienung in kauf, als einem Roboter ausgeliefert zu sein.
Lieber Thomas,
also ich kann dem Konzept einiges abgewinnen. Allein der Gedanke an die Fülle an Informationen, welche man den Gästen zur Verfügung stellen kann, läßt das Potential erahnen, und eine schicke und optische ansprechende Aufbereitung (seriös gemachter!) Infos befriedigt auch die hedonische Komponente. Sicherlich kann man das Ding ja auch deaktivieren und ich teile auch nicht deine Befürchtungen, dass keine Kommunikation mehr mit dem Personal stattfindet, vorausgesetzt es hat Kompetenz und / oder Charme 🙂
Kann mir durchaus vorstellen, dass es durch ein solches Konzept möglich ist, neue Zielgruppen für das Produkt Wein zu gewinnen
PS: Die Gläser könnten der Riedel Serie “O” entstammen und entsprechen wohl dem zeitgeistigen Geschmack der Zielgruppe. Der Sinn des Stiels eines Weinglases bleibt wohl ohnehin einer gar nicht so kleinen Gruppe von Weintrinkern für immer verborgen 😉
Hallo Thomas,
ich muss vinissimus auch zustimmen. Von der technischen Seite her auf jeden Fall interessant, wobei ich jedes Mal denken muss, kann Microsoft denn überhaupt nichts selbst erfinden??? Sieht verdächtig nach bei Apple abgeschaut aus. Verbessert mich, wenn ich falsch liege.
Ich sehe es auch für die etwas kleinere Gruppe von Einkäufern als sehr interessant, auf einem Tablet alle Infos zu potenziellen Neulistungen zu haben.
Der Trend in Gastronomie und Weinfachhandel scheint auch deutlich in diese Richtung zu gehen. Dass ein Computer nie die sympathische Beratung durch einen Weinfachmann ersetzen kann, ist klar. Aber als zusätzliches Feature sehe ich da ein deutliches Potential.
Hallo,
mich erinnert das etwas an die Einführung der Touchscreens in den Terminals in den Banken. Bei meiner Hausbank sind teilweise aus Filialen schon Terminalräume ohne Personal geworden. Und viele Leistungen, die Personal benötigen, sind kostenpflichtig geworden. Dies ist Basis meiner Skepsis.
Ein zweiter Punkt scheint mir die relative Geschlossenheit des Systems zu sein. Man könnte doch auf bestehende Informationsträger (Foren, Bewertungsseiten, Blogs, digitalisierte Fachbücher …) zurückgreifen. Dies wäre doch eine Chance; besonders wenn ein Rückkanal zu bestehenden interaktiven und volldigitalen Informationsanbietern bestehen würde. Zudem ist es eine immense Arbeit die im Video versprochenen Informationen zusammenzutragen (und was sind die Quellen? PR der Weinvermarkter?).
Wenn man dies berücksichtigt frage ich mich, was denn an dem Gerät so neu ist. Und wieso muss überhaupt ein Glas auf einem Touchscreen stehen? Ich will es einfach nicht, dass meine Gläser von einer Maschine gelesen werden können.
Viele Grüße
Thomas
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