Molekularcocktails haben sehr hohe Erfolgsaussichten zukünftig in der Bar-Gastronomie eine wichtige Rolle zu finden. Dafür spricht, dass viele der Techniken zu Hause nur mit großem organisatorischem und technischem Aufwand anzuwenden sind. Ein weiterer Grund liegt in der Notwendigkeit einer frischen Zubereitung. Dies wird die Entwicklung von Fertigprodukten erschweren. Gerade diese billigen Fertigkopien (wie bei der Caipirinha-Welle) machen es bei anderen Getränketrends den frischen Originalen schwer, da sie gleiche Qualität versprechen, diese aber meistens nicht im Mindesten einhalten. Die beiden genanten Anhaltspunkte erschweren eine Nachahmung.
Ein viel wichtigerer Aspekt ist es, dass die Zubereitung einen Spaß- und Eventcharakter hat. Damit kann sie an die schon traditionell vorhandene Show von guten Barmixern hervorragend anschließen. In der Bar-Gastronomie sind zudem schon ohnehin vielfach gefärbte und chemisch verarbeitete Produkte im Spiel (in anderen Genussfeldern – z.B. beim Wein – würden derartige neue Technologien aufgrund eines häufig überlegten Traditionalismus erst einmal auf eine breite Ablehnungsfront treffen). Somit fügen sich die molekularen Technologien perfekt in bestehende Verarbeitungsmuster und Darreichungsformen hochwertiger Erlebnisgastronomie ein. Wenn einige Cocktails es schaffen werden, nicht nur als abwechslungsreiche Variation von einem traditionellen Cocktail zu gelten, sondern beginnen eine Eigenständigkeit darzustellen, wird dies ein Zeichen dafür sein, dass die Molekularcocktails ihren festen Platz in der Getränkewelt gefunden haben.
Andere Beiträge in der Serie über Molekulare Cocktails auf weinverkostungen.de
- Molekularcocktails (1) Einleitung
- Molekularcocktails (2) Texturveränderungen
- Molekularcocktails (3) Vereisungen mit flüssigem Stickstoff
- Molekularcocktails (4) Schäume (Espumas)
- Molekularcocktails (5) Gels
- Molekularcocktails (6) Kaviar (Verkapselungen)
- Molekularcocktails (7) Resümee
- Molekularcocktails (8) Nachtrag