Vor einigen Tagen fand in Köln eine Verkostung von Weinen aus der Region Murcia statt. Dabei stand die Rebsorte Monastrell im Zentrum. In der Region Murcia existieren die drei Anbaugebiete (D.O.) Jumilla, Yecla und Bullas. Das Bullas in Deutschland etwas unbekannter ist, hängt mit der relativ geringeren Größe von 2.300 Hektar. Yecla umfasst 7.200 Hektar und Jumilla dürfe mit seinen 30.000 Hektar auch vielen Konsumenten in Deutschland ein Begriff sein. Sogar in vielen Supermärkten sind Weine aus der Rebsorte Monastrell aus Jumilla vertreten.
Die Region Murcia erscheint in vielen verschiedenen Qualitätsstufen und Preissegmenten als recht interessant. So gibt es durchaus trinkbare Weine für 4 oder 5 Euro. Zugleich gibt es einige wenige Weingüter, die sich auch in Preissegmente 30 Euro und mehr hervorarbeiten. Die Rebsorte Monastrell und die klimatischen Bedingungen ermöglicht kräftige und ausdrucksstarke Weine. Nicht selten stattfindende hohe Bewertungen von Robert Parker tragen ihren Beitrag zu dieser Entwicklung bei.
Der Spanienexperte David Schwarzwälder führte in einer Verkostung in das Thema Monastrell aus der Region Murcia ein. Bei dieser Verkostung wurden die bestimmten Ausbaumethoden in Edelstahltanks, französischer oder amerikanischer Eiche deutlich. Zudem zeigte sich, welch unterschiedlichen Stiele und Qualitäten mit der Rebsorte Monastrell in der Region Murcia möglich sind. Eindrucksvoll schilderte David Schwarzwälder wie der Anbau in der Region Murcia geschieht. Die Reben des Monastrell wachsen auf zumeißt sandigen oder steinigen Böden wie in Baumstämmen.
In einer freien Verkostung gab es jeweils vier Weine von neun Weingütern aus der Region Murcia zu probieren. Folgende Weine haben mir besonders gut gefallen. Erstaunlich, aber auch durch die Rahmenbedingungen in Murcia erklärbar, ist der recht hohe Anteil an biologisch angebauten Weinen.
Bodegas Fernandez
Perla Real Tinto Joven 2008
100% Monastrell, Jumilla
Dichte kräftige Farbe, tieffruchtige Nase mit leichter Würze, durch die Eiche Schoko-Kokos wie beim Bounty am Gaumen, prägt auch den angenehmen Nachhall.
Bodegas Luzon
Organic 2009
100% Monastrell, Jumilla
Granatrot im Glas, Veilchen in der Nase, frisch am Gaumen, guter runder Nachhall.
Ebenso sehr empfehlenswert von der Bodegas Luzon sind Altos de Luzon 2006 (50% Monastrell, 25% Tempranillo und 25% Cabernet Sauvignon) und Castillo de Luzon 2007 (50% Monastrell, 20% Cabernet Sauvignon, 20% Tempranillo und 10% Merlot)
Bodegas San Isidro
Gemina Cuvee Selection 2005
100% Monastrell, Jumilla
Reife rote Früchte in der Nase, Würze mit Röstaromen wirken geschliffen am Gaumen, feinfruchtiger Nachhall.
Die Weine der Bodegas Castano aus dem Gebiet Yecla haben mir auch recht gut gefallen. Wobei sicherlich der Casa Cisca mit seinen 15% Alkohol etwas zu kräftig erscheint.
Zum Ende hin wurde die Veranstaltung im Restaurant Wein am Rhein in Köln noch sehr beschwingt. Dafür sorgten nicht nur die wirklich gut – vor allem in Kombination mit Speisen – trinkbare Weine aus Murcia. Gerade die höheren Alkoholgrade bei 14% + machen sie als Essensbegleiter empfehlenswert. Auch die klassische Gitarre des murcianischen Künstlers Carlos Piñana wirkte an der guten Stimmung wesentlich mit. Einen Dank an alle, die zu der gelungenen Veranstaltung einen Teil beigetragen haben.