Es gibt immer wieder seltene und seltsame Dinge: Pinot Noir aus Chile. Dabei sind dort mehr als 1.300 Hektar mit dieser Rebsorte bestockt. Eigentlich kennt man Pinot Noir aus dem Burgund oder als Spätburgunder aus Deutschland, besonders aus Baden, von der Ahr und aus einigen hervorragenden Lagen im Rheingau. Doch die angebaute Menge in Chile entspricht ungefähr dem vierfachen der Ahr (neuere Zahlen sprechen sogar schon von 2.300 Hektar, was ca. der Hälfte dieser Rebsorte in Baden entspricht). So musste ich einen dieser Pinot Noir mal probieren.
Der Pinot Noir von Montes zeigt sich in einem transparenten Rubinrot im Glas. In der Nase sind Rauch, Kuhmist und eingelegte rote Früchte. Die zweite Nase dieses Pinot Noir aus Chile ist von etwas durchstechendem Alkohol geprägt, was bei 14 % auch nicht sehr erstaunlich ist. Am Gaumen ist bei diesem 2008er Rotwein von Montes nicht so viel Säure zu spüren. Auch hier nervt die Rauchnote. Die hält auch ganz schön lang an. Erstaunlich ist, dass der deutsche Vertrieb bei diesem Pinot Noir aus Chile einen Zusammenhang mit dem Burgund herstellt.
Wenn der Pinot Noir aus Chile so schmeckt, dann braucht man das auf dem deutschen Markt eigentlich nicht wirklich. Es gibt für 9 Euro einige mit Freude trinkbare Weine aus dem Burgund. Und beim deutschen Spätburgunder findet man für diesen Preis auch das ein oder andere gute Tröpfchen. Da toastet man die Fässer zum Glück nicht so, dass die Feinheit der Rebsorte Pinot Noir keine Chance mehr hat.
Montes Pinot Noir 2008
Chile – Valle de Curico
Erzeuger: Montes S.A.
Inhalt: 0,75
Alkohol: 14 %
Jahrgang: 2008
Einkaufspreis: 9,00 €
Verschluss: Naturkorken
Quelle: Supermarkt