Dies ist eine ertragsreiche und in Deutschland weit verbreitete weiße Rebsorte. Die Trauben reifen früh. Die Reben stellen keine hohen Anforderungen an Klima und Bodenbeschaffenheit, sind jedoch empfindlich gegen Trockenheit. Weine der Rebsorte Müller-Thurgau sind meist nicht lange lagerfähig. Sie sind fruchtig, haben eine geringe Säure und häufig einen etwas nussigen Geschmack. Das Potenzial der Rebsorte zu Erzeugung sehr hochwertiger Weine ist begrenzt.
Die Rebsorte wird auch als Rivaner bezeichnet. Dieser Name ist jedoch leicht irreführend. Ursache hat sie darin, wie am Ende des vorletzten Jahrhunderts Prof. Hermann Müller aus dem schweizerischen Thurgau das Züchtungsziel formulierte. Dieser Herr Müller wollte die Vorzüge der beiden Rebsorten Riesling und Silvaner zusammenführen. Daraus ergab sich der Name Rivaner und der Trugschluss es sei eine Kreuzung der beiden Rebsorten. Der Silvaner konnte jedoch inzwischen als Kreuzungspartner ausgeschlossen werden. Vielmehr wurde ein sehr wesentlicher Einfluss des Gutedels nachgewiesen. Eine Zeit lang glaubte man auch an eine Selbstung des Rieslings.