Die Funde von Natamycin im Wein scheinen kein Ende zu nehmen. Nachdem zuerst Weine aus Argentinien auffällig waren, ist nun auch Wein aus Südafrika mit Natamycin festgestellt worden. Seit Anfang November wurden vom Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) 314 Weine auf dieses Antimykotikum untersucht. 204 davon stammten aus Drittländern. In 16 davon wurde eine auffällige Konzentration von Natamycin im Wein festgestellt. Alle 43 untersuchten Weine aus der EU und die 67 untersuchten deutschen Weine waren frei von Natamycin.
Mit Natamycin bislang auffälliger Wein aus Argentinien:
- Santa Julia, 2008, Mendoza, Cabernet Sauvignon, Argentina, Losnummer L09-184-09
- FuZion, 2008, Mendoza, Tempranillo, Malbec, Argentina, Losnummer L09-198-21
- Santa Andrea, 2008, Mendoza, Malbec & Cabernet Sauvignon, Argentina, Los-nummer L-56659
- Villa Paola, 2008, San Rafael, Argentina, Losnummer LOT N° 01/2009
- Villa Atuel, 2008 San Rafael, Syrah Merlot, Argentina, Losnummer L-WT1377
- Legend of Polo, 2007, Mendoza, Malbec, Argentina, Losnummer L 76605
- Terra Nova, 2008, Mendoza, Malbec, Argentina, Losnummer L: 90.0789
Seit über einem Jahr wurde in Fachkreisen vermutet, dass Wein aus Südafrika mit Natamycin belastet ist. Dort ist es erlaubt Wein mit diesem Antimykotikum zu behandeln. Da es in Europa verboten ist, darf Wein mit Natamycin nicht eingeführt und vermarktet werden. “Bekannt ist, dass Abfüller in Südafrika Natamycin in Dosierungen von 5 mg/l verwenden und damit offensichtlich relativ sorglos umgegangen sind”, so eine Rundmail von Begerow bereits vor zwei Monaten.
Mit Natamycin bislang auffälliger Wein aus Südafrika:
- W.O. Constantia, 2009, Shiraz Rosé, Suid-Afrika, Losnummer L14336-2
- W.O. Constantia, 2009, Blanc de Noir, Suid-Afrika, Losnummer L14335-4
Alle mit Natamycin beanstandeten Weine wurden aus dem Handel zurück gerufen. Weitere Weine mit auffälligen Werten sind nicht in den Handel gelangt. Zur Panikmache wegen Natamycin im Wein besteht jedoch kein Anlass. Das Antimykotikum wird vom Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) als nicht gefährlich für die Gesundheit eingestuft. Natamycin sollte nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung jedoch ausschließlich in der Medizin eingesetzt werden.