In den Zügen des Fernverkehrs der Deutschen Bahn werden ab 1. Juni 2011 nur noch Weine aus deutschen Anbaugebieten angeboten. Daher sucht für die Weinkarte in der Bordgastronomie der DB Fernverkehr AG das Deutsche Weininstitut Weine und Sekte (Flaschengröße 0,25 l bzw. 0,2 l) in acht Kategorien. Dies sind jeweils drei rote und weiße Weine in den Bereichen Preiseinstieg, Standard und Top-Level. Zudem soll die Weinkarte der Deutschen Bahn mit zwei Sekten aus Deutschland in den Kategorien Preiseinstieg und Top ausgestattet werden. Ein Rosewein scheint nicht vorgesehen zu sein.
Interessierte Weingüter sollten zudem die Bedingungen genau beachten. So sollen die Weine für die Deutsche Bahn in 0,25l Spitzflaschen (Sekt 0,2l) mit Schraubverschluss geliefert werden. Auch über Mengen und Preise hat man genaue Vorstellungen. Hier ein Beispiel: Für den Rotwein im Preiseinstieg soll die lieferbare Menge bei mindestens 120.000 (optional 30.000) Flaschen mit 0,25l liegen. Der Preis pro Flasche soll in dieser Kategorie netto (frei Logistikpartner) maximal 1,05 € betragen. Als Rebsorten sind für diesen Wein aus Deutschland Sankt Laurent, Portugieser (oder Cuvée mit St. Laurent oder Portugieser) aus den Anbaugebieten Baden, Pfalz, Rheinhessen, Württemberg notwendig.
Die Auswahl der Weine durch die Deutsche Bahn geschieht unter Berücksichtigung von drei Faktoren: 1. Die sensorische Qualität des Weines, 2. der Preis, zu dem der Wein angeboten wird und 3. die Besonderheiten, die der Wein zu bieten hat. Zu diesen Besonderheiten zählen Aspekte, die man in der Kommunikation besonders hervorheben kann, z. B. besondere Auszeichnungen für den Wein oder den Betrieb, besondere An- oder Ausbaumethoden, eine Geschichte hinter den Weinen, den Winzern oder den Weinlagen.
Die Deutsche Bahn trägt so viel für das Image vom deutschen Wein bei. Auch dadurch dass Sie bestimmte Vorstellungen bzgl. der Qualität, nicht nur des Preises haben und auch verschiedene Qualitäten angeboten werden. Was mich anfangs ein wenig irritierte ist die Gesamtmenge die benötigt wird, ich persönlich hätte diese deutlich geringer eingeschätzt (bin wohl zu selten in Bordrestaurants…). Auf das Ergebnis und die Weinauswahl bin ich sehr gespannt!
Es ist sicherlich ganz passend in der Deutschen Bahn Wein aus Deutschland zu finden. Gerade für Reisende aus anderen Ländern ist dies ein positives Erlebnis. Die Menge ist bestimmt auch wegen der Versorgungssicherheit etwas höher angesetzt. Ich trinke im Schnitt eine Flasche pro Jahr in der Bahn und kann mir durchaus vorstellen, dass es auch reichlich andere Leute gibt, die das so machen.
Was mich jedoch bislang etwas störte war die Qualität der Verschlüsse (wie hier vor einiger Zeit berichtet: https://weinverkostungen.de/wein-in-der-bahn/ ). Da sollte man was dran machen. Dann ist es bestimmt für jedes beteiligte Weingut eine sinnvolle Sache für den Ruf, die über die konkret verkaufte Menge Wein weit hinausgeht.
Wie gut es für den Ruf eines Weinguts sein kann bei der Lufthansa First Class im Ausschank zu sein weiß ich bereits, mal schauen welche Weingüter es mit ihrem Wein in die Bahn schaffen. Vielleicht kann ich dir dann ja viel Positives über die Auswirkungen berichten!
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