Ich habe jetzt die Ehre einen Wein verkosten zu dürfen, der eine Hommage an eine Legende der Weinwelt ist: Max Schubert. Er war von 1948 bis 1975 Chief-Winemaker bei Penfolds. Es waren außergewöhnliche 27 Jahre in denen sich Penfolds zu einem der bekanntesten und besten Weingüter von Australien entwickelt hat. Zudem hat er den internationalen Ruf das Weinlandes Australien positiv geprägt. Meilensteine im Wirken von Max Schubert sind die Entwicklung des Penfolds Bin 389 (hier schon mal verkostet) und vorallem zuvor die Schaffung einer Ikone des australischen Rotweins schlechthin: Dem Grange.
Der Schwerpunkt bei den Rotweinen von Max Schubert liegt auf der Rebsorte Shiraz. Im Grange macht er mindestens 87% aus, in vielen Jahrgängen ist der Anteil aber wesentlich größer. Eigentlich heißt die Rebsorte ja Syrah und kommt historisch von der Rhone. Für Australien gilt aber: Neuer Name und tatsächlich neue Weine. Doch auch der Grange von Penfolds hieß ursprünglich Hermitage. Dieser Name wurde bis 1989 verwendet (manchmal mit der Zusatzbezeichnung BIN 95). Da ist das Vorbild klar.
Doppelter Max von Penfolds
Grundthema des neuen Weins von Penfolds, mit dem man an die großen Verdienste von Max Schubert erinnert, ist die Konzentration. Und so zeigt sich der Max’s extrem dunkel und dicht im Glas. In der Nase sind vollreife und saftige Brombeeren mit dezent würzigen Noten im Hintergrund. Man sollte dem Rotwein auf jeden Fall – gerade im jungen Stadium viel – Luft zugestehen. Gerade in der zweiten Nase zeigt sich dann ein extrem ausbalanciertes Gewürzbild.
In Strecken erinnert der Max’s von Penfolds an einen Hermitage. Zuweilen etwas auch etwas an Rasteau. Dabei ist er aber nicht wie bei einem nicht so ansehnlichen Rasteau – bei all der Konzentration – wie Brombeermarmelade lila eingekocht. Er hat neben einer frischen Brombeere eher auch rotfruchtige Aspekte eines guten Syrahs. Für mich ist der Max’s auch deutlich mehr ein Shiraz als ein Cabernet. Immerhin besteht die Rebsortenverteilung bei dem 2014er Jahrgang bei 85% zu 15%. Sicherlich, dreimal das Glas geschwenkt und man kann Anklänge von einen vorzüglichen Bordeaux entdecken. Aber eigentlich offenbart sich der Cabernet erst am Gaumen mit seiner feinen Tanninstruktur. Aber auch hierbei tut dem Wein Luft sehr gut, da er im jungen Stadium aus meiner Sicht unter der Fruchtigkeit etwas seine Finesse verbirgt.
Die Länge ist schon allen aufgrund der Frucht sehr schön. Dabei wirkt der Max’s von Penfolds aber alles andere als pappig. Seine 14,5% und eine elegante Säurestruktur machen gerade wenn es etwas kälter ist Lust auf ein zweites Glas. Der Wein hat mir so gut gefallen, dass ich ihn über 5 Tage verkostet habe. Am dritten Tag war er am schönsten. Aus meiner Sicht ist Penfolds mit dem Max’s ein großer Wurf gelungen. Es ist ein guter Einstieg in die großartigen Rotweine, die dieses Weingut macht. Eigentlich müsste man mal eine Parallelverkostung vom Max’s, dem Bin 389 und dem Grange machen.
Die Hommage an Max Schubert im Handel
Ab März dieses Jahres gibt es den Max’s auch in Deutschland im Handel. Der Preis dieses Rotweins von Penfolds wird bei ca. 30 Euro liegen. Dies ist aufgrund der Qualität mehr als gerechtfertigt. An der Rhone und in Bordeaux können nicht alle Rotweine bezüglich der harmonischen Ausdrucksstärke des Max‘s mithalten. Evtl. ist es mit der Beteiligung selbiger Rebsorten – auch eine gelungene Alternative für Fans des so genannten Baby-Grange Bin 389. Dieser ist doch in den vergangenen Jahren deutlich im Preis gestiegen. Max’s Shiraz Cabernet zusammengefasst: Hommage an den legendären Weinkreativen Max Schubert, ein großartiger Wein and a great value!