[ProWein 2012 #3] „Ab 11 Uhr knallen im Veneto die Korken“, sagt Veronika Crecelius in der Verkostung von Prosecco auf der ProWein in Düsseldorf. Es ist genau 11 Uhr und wir beginnen mit einem Frizzante. Er trägt die Bezeichnung Brut, ist jedoch durch die Ausnahme von der Schaumweinsteuer häufig etwas günstiger als der Spumante. Der Perlwein aus dem Veneto trägt – was selten ist – ebenso die Bezeichnung Brut. Das helle Strohgelb im Glas lässt einen floralen bis fruchtigen Apfel- und Birnenduft aufsteigen. An den Gaumen bringt dieser Prosecco eine Pfirsich- bis Aprikosenfrucht.
Weiter geht es in der Verkostung mit einem Prosecco Spumante. Sehr schöne Nase, die Frucht ist voller. Sumante gilt häufig als hochwertiger. Genauso wie der Prosecco Frizzante wird er im Edelstahltank ausgebaut. Der Druck in der Flaschen ist höher, weswegen ein Metalkörbchen den Korken davor schützt zu früh in die Luft zu gehen. „Aber letztendlich kommt es auf die verwendeten Trauben an“, so Veronika Crecelius. Ein weiterer Unterschied dieser beiden Typen des Prosecco ist ihre Verwendung. Während der Spumante gerne als Aperitif gereicht wird, eignet sich der Frizzante aufgrund seines geringeren Drucks besser zum Begleiten des Essens.
Es ist in den vergangenen Jahren viel in der Region Prosecco passiert. Man hat die Herkunft schützen lassen. Dazu war es notwendig die Bezeichnung der Rebsorte in Glera zu ändern (wir berichteten). Dies erhöht die Wertigkeit des Prosecco. Besonders auf dem umkämpften Exportmarkt Nummer 1 – nämlich Deutschland – ist dies besonders wichtig. Hier versucht man den Prosecco in den beiden Varianten Frizzante und Spumante weiter aufzuwerten. Sicherlich sieht man auch die Wachstumsmärkte wie China.
Zwei weitere Schaumweine stehen zur Verkostung bereit. Gar nicht so häufig sind die Varianten „Extra Dry“ und „Dry“ auf dem deutschen Markt zu finden. Der Prosecco Spumante ist hier in der Regel „Brut“. In Deutschland mag man beim Schaumwein leider immer noch zu sehr die besonders trockenen Versionen. Beim Prosecco „Extra Dry“ haben wir es hingegen mit einem Restzucker von 12 bis 18 g/Liter zu tun. Der Verkostete Vertreter ist zwar etwas hellduftiger in der Nase, am Gaumen unterstützt der höhere Restzucker die Fruchtigkeit.
Der Prosecco „Dry“ kann bis zu 30 g/Liter Restzucker enthalten. Das ist dann zwar nicht mehr wirklich trocken, kann aber sehr gut schmecken. Besonders zu Kuchen oder Nachspeisen ist dieser Prosecco im Veneto beliebt. Der verkostete Vertreter bringt fast schon exotische Früchte mit Lychie in die Nase. Die höhere Restsüße ist kaum zu schmecken. Auch diese Flasche trägt die Staatsbanderole, mit der jeder Prosecco ab der Ernte 2011 seine Herkunft zeigt. Dies ist Teil der Qualitätsoffensive, mit der sich jeder Betrieb einer Vielzahl an staatlichen Prüfungen unterziehen muss. Es scheint sich in der Qualität der verkosteten Prosecco wiederzuspiegeln.
Hallo Thomas Günther, da wäre ich auch gerne dabei gewesen, bin ja immer auf der Suche nach neuem Sprudel. Schau mal bei mir vorbei, vielleicht können wir mal den einen oder anderen Wein mit einem Menü verbinden und das Ganze gleich genussvoll verpacken… Freue mich auf eine Nachricht von Dir! Gruß vom Gourmelier…
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