Zur Bewertung von Wein gibt es verschiedene Punktsysteme. Die beiden bekanntesten sind das 100 Punktesystem sowie das 20er System. Das 100er Punktesystem ist am weitesten verbreitet. Häufig wird bei ihm nur eine Zahl unter 100 angegeben. Dahinter kommen dann Abkürzungen für den Namen des Bewerters (z.B. PP=Parker-Punkte). Auf weinverkostungen.de wird jedoch lediglich qualitativ bewertet. Eine quantitative Bewertung über ein Punktesystem hingegen lässt viele Beschreibungen außen vor. Von den Kritikern einer rein qualitativen Bewertung wird jedoch bemängelt, dass so eine abschließende und zusammenfassende Bewertung nicht möglich ist. Weinverkostungen.de versperrt sich dem jedoch, da wie bei einem klassischen Gemälde kein Punktsystem und kein Marktpreis entscheidend sein soll, sondern vielmehr eine umfassende Beschreibung.
Beim 100er Punktesystem ist folgende Einteilung gebräuchlich:
100 Punkte = unvergleichbar guter Wein, vollkommene Qualität, Internationale Spitzenklasse, Jahrhundertwein
95 bis 99 Punkte = perfekt, großer und außergewöhnlicher Wein mit vielschichtiger Tiefe
90 bis 94 Punkte = ausgezeichneter Wein
85 bis 89 Punkte = sehr guter harmonischer Wein
80 bis 84 Punkte = überdurchschnittlicher und guter Wein
75 bis 79 Punkte = Wein mit durchschnittlicher Qualität
70 bis 74 Punkte = trinkbarer Wein, akzeptabel
60 bis 69 Punkte = schlechter Wein
50 bis 59 Punkte = leicht fehlerhafter Wein
unter 50 Punkte = deutlich fehlerhafter und ungenießbarer Wein
Bei dem Thema kann ich mich nicht zurückhalten. 🙂
Ich finde beide Ansichten, für und wieder Punkte, legitim und nachvollziehbar. Persönlich empfinde ich Punkte als eine erste grobe Richtung, welche dann durch eine Beschreibung weiter ausgefüllt wird. Mir gefällt die Verbindung der zwei Bewertungsmaßstäbe also meist am Besten.
Da einige jedoch gerne nur Worte oder auch nur Punkte nutzen, haben wir auf unserer Website jeweils eines als optional eingestellt.
Als abschließende Bewertung würde ich Punkte ebenfalls nicht betrachten, vielmehr als eröffnende.
Der Streit um die Punkte ist sicherlich eine Debatte, die auch entschiedener vertreten wird als bei mir oder bei Dir. Evtl. noch ein kleiner Einwand gegen Punkte. Es wird ja immer an der rein qualitativen Bewertung kritisiert, dass sie dehnbar ist. Ich denke mir, dass die Punkte es auch sind. Trotz der Liste oben hat da jeder seine eigenen Bewertungskriterien, seinen eigenen Geschmack und den eigenen Maßstab. So geben die Punkte immer mehr Klarheit vor, als sie enthalten.
Eine Bewertung mit Punkten ist sicherlich ein möglicher Ansatz, bestimmte Qualitätsmerkmale mit anderen Weinen vergleichbar zu machen. Da die Geschmäcker verschieden sind, sind die Ergebnisse aus meiner Sicht eher subjektiv.
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