(Mainzer Weinbörse 6) Ganz interessant ist eine Auswertung der Rebsorten, die auf der Mainzer Weinbörse zur Verkostung stehen. Im Vordergrund seht der Riesling mit einem Gesamtanteil von fast 60%. An zweiter Stelle ist der Spätburgunder mit 10% zu finden. Dies war zu erwarten gewesen. Beide Rebsorten sind im hochwertigen Bereich national und international angesehen und stehen für gute Weine.
Der Weißweinbereich ist zudem von den Rebsorten her eher traditionell aufgestellt. Nach Riesling, Weißer Burgunder, Silvaner, Grauer Burgunder, Scheurebe und Muskateller kommt erst an siebenter Stelle eine Rebsorte die international weit verbreitet und eher neu auf dem deutschen Markt vertreten ist. Sie hat jedoch – ebenso wie der Chardonnay (Platz 8, knapp 1%) – einen festen Platz bei den deutschen Weinen eingenommen.
Etwas anders sieht es bei den Rotweinen auf der Mainzer Weinbörse aus. Hier sind zwar Spätburgunder und Lemberger (Platz 2, 1,5%) weiterhin vorne anzutreffen, die internationalen Rebsorten Cabernet Sauvignon (Platz 3) und Merlot (Platz 6) sind aber von der Anzahl der angebotenen Weine weit nach oben aufgestoßen. Erstaunlich ist, dass kein einziger Dornfelder zur Verkostung bereit stand. Diese Rebsorte nimmt ein relativ großes Handelsvolumen bei den deutschen Rotweinen ein. Sie scheint jedoch bei den VDP-Weingütern kein hohes Ansehen zu genießen.
Man kann sich jedoch fragen, ob die beiden neueren Züchtungen Domina (drei mal vorhanden) und Regent (ein mal vorhanden) geschmacklich und in der Vermarktung über mehr Potenzial verfügen. Die Forschungsanstallt Geisenheim stellte auch eine Neuzüchtung aus dem Versuchsanbau zur Verkostung: Granoir. Mich überzeugte der allerdings nicht. Aber es ist ja schön, dass es unterschiedliche Geschmäcker gibt.