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Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem Rheingau

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem Rheingau Jetzt gibt es Riesling Erstes Gewächs. Über den Rheingau wird seit einiger Zeit intensiv diskutiert. Während bei den Rieslingen aus Rheinhessen und von der Nahe die Talente und Aufsteiger in den letzten Jahren gefeiert wurden, die Mosel ihre Individualität und Einzigartigkeit der Weine bewiesen hat, ist das Anbaugebiet Rheingau in der Wahrnehmung ins Hintertreffen geraten. Dabei liegt mit den Esten Gewächsen hier – wenn nicht sogar die Geburtswiege – so doch ein wichtiger Ursprung dieser trockenen Spitzenkategorie für deutsche Weine.

Vor Verkostungen der Rieslinge Erstes Gewächs aus dem Rheingau hört man häufig negative Stimmen über diese Weine. So häufig, wie man so etwas hört, könnte man selbst schon fast daran glauben. Wenn man diese Weine probiert, sieht die Welt jedoch schnell ganz anders aus: Der Rheingau leidet nicht an seiner geringen Qualität, sondern an den anhaltend guten Rieslingen einiger Weingüter. Sich hier positiv zu profilieren ist wesentlich schwerer, als zum Beispiel auf der anderen Seite des Rheins. Ein weiteres Problem des Images vom Rheingau: Die schöne Landschaft, die Adelskultur und die historischen Bauwerke vermitteln nur schwer ein Bild von kreativer und moderner Weinerzeugung. Der Rheingau ist das Sinnbild für Luxusprobleme im deutschen Weinbau. Ein weiteres kommt noch hinzu: Die Rieslinge verkaufen sich aufgrund eines wohlhabenden Einzugsgebiets regional sehr gut.

Die Dynamik und Leistung in Rheinhessen wäre vor solch einem kulturellen Hintergrund und der auf der linken Seite des Rheins selbst gemachten Krisen nie denkbar gewesen. Dabei tut sich im Rheingau in den letzten Jahren so einiges. Man kann hierbei einige Erste Gewächse gerade des aktuellen Jahrgangs 2011 als Beispiel nehmen. Es scheint mir so, als haben einige Weingüter sich enorm weiter entwickelt. Besonders die vielschichtig auftretenden Kräuteraromen in den Rieslingen versprechen auch nach längerer Lagerung wesentlich interessante Erste Gewächse zu sein. Vor wenigen Jahren gab es ab und an einige Rieslinge, die versuchten als konzentrierte Frucht zu punkten. Heute ist das Geschmacksspektrum wesentlich größer geworden.

Erstes Gewächs im Rheingau

Trotzdem der Rheingau recht klein ist: Die Ersten Gewächse muss man hier im Plural denken. Das verdeutlicht der Jahrgang 2011 recht stark. Hierbei ist gar nicht das Qualitätsgefälle innerhalb dieser Kategorie gemeint. Vielmehr gibt es recht große Unterschiede in der Stilistik. Zudem sind recht unterschiedliche Restzucker- und Alkoholwerte signifikant. Auch wenn sich dies in meinen Verkostungsnotizen und Bewertungen nicht so widerspiegelt: Braucht man 14% bei einem trockenen Riesling?

Doch nicht nur die Weingüter im Rheingau sind unterschiedlich. Auch die einzelnen Lagen zeigen eine enorme Vielfalt. Man kann hierbei nur einmal die Lagen Schlossberg, das Lenchen und das Kirchenstück in Bezug auf Boden und Hangneigung vergleichen. Der Begriff Geschmackskorridor führt hier kaum weiter. Jedes Weingut wird auch weiterhin sein Erstes Gewächs als Spitze seiner trockenen Weine vermarkten. Und so wird man aus dem Berg Schlossberg nicht selten fünf verschiedene Erste Gewächse aus einem Jahrgang am Markt finden, wo die Handschrift des Weinguts jeweils einen größeren Abdruck im Riesling gefunden hat, als die Lage an Einfluss gibt.

Spätburgunder Erstes Gewächs

Nach vielen positiven Worten über die Entwicklung und den derzeitigen Stand der Rieslinge, muss auch zum Spätburgunder aus dem Jahrgang 2010 etwas geschrieben werden. Das Thema der Rotweine aus dem Rheingau mit dem Label Erstes Gewächs ist in diesem Jahr die Fortsetzung eines Dramas. Lediglich drei Weine gibt es in dieser Kategorie. Alle drei Spätburgunder sind aus meiner Sicht unter dem Niveau, was für den Rheingau als Spitze anzusehen ist. Und es gibt wieder kein Erstes Gewächs mit dem Spätburgunder aus dem Bereich Assmannshausen. Eine solche Kategorie ergibt nur einen Sinn, wenn hier tatsächlich die besten Weine vertreten sind.

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem RheingauDass man in Assmannshausen gute Spätburgunder machen kann, beweisen jedes Jahr einige Winzer. Und man wusste die auch schon vor einigen Jahrhunderten. In der Nassauischen Weinkarte wurde gerade der Höllenberg mit den Rotweinen hervorgehoben. Vor 100 Jahren schreib man nur Assmannshäuser Wein auf die Flaschen und es war international bekannt, dass es sich hierbei meist um hervorragenden Spätburgunder handelt. Eine Klassifizierung wie das Erste Gewächs sollte diesen hohen Stellenwert der Rotweine aus Assmannshausen nicht als Huldigung der Geschichte, sondern aufgrund der guten Qualitäten in den vergangenen Jahren auch abbilden. Sicherlich trugen die geringen Mengen und die Schwierigkeiten im Jahrgang 2010 zu den wenigen Anstellungen der Ersten Gewächse aus Spätburgunder bei.

Noch etwas zu den Rahmendaten im Rheingau. Das Anbaugebiet hat im Jahr 2011 einen Anteil von nur 2,5% an der deutschen Weinproduktion. Dabei entstanden hier zu knapp 55% Prädikatsweine. Nur in Franken ist der Anteil der Weine mit Prädikat höher. Mit dem Jahrgang 2011 hat man nach den enormen Einbußen im Vorjahr wieder durchschnittliche Mengen im Ertrag erreicht.

Die Anzahl der nun verfügbaren Ersten Gewächse liegt bei den Rieslingen 2011 und Spätburgundern 2010 bei 79 Weinen. 72 Weingüter hatten 145 Weine zu Prüfung angestellt. Der hohe Qualitätsanspruch dieser Kategorie wird dadurch unterstrichen, dass nur rund 1% der geernteten Weine als Erstes Gewächs zugelassen wurden. In absoluter Menge ausgedrückt handelt es sich um ungefähr 220.000 Flaschen Erstes Gewächs aus dem Rheingau. Trotz stabil hohen Anstellungen zur Prüfung wurde in den vergangenen Jahren die Anzahl der Zulassungen deutlich verringert.

Braucht man mehr oder weniger Erstes Gewächs?

Auch wenn eine weitere Verknappung bei den Ersten Gewächsen diese Kategorie weiter aufwerten würde, kann man zugleich einige Weingüter bei den Rieslingen 2011 vermissen. Langwerth von Simmern war aus meiner Sicht in den vergangenen Jahren nicht nur bei den Ersten Gewächsen aus meiner Sicht eine sichere Bank. Hier wird sicherlich jeder Kenner des Rheingaus noch einige andere Namen nennen können. Das Weingut Mohr, Chat Sauvage und Koegler fallen mir so spontan noch ein.

Im Folgenden finden sich meine Notizen und Bewertungen der Ersten Gewächse. Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen sein, dass es sich um meine Bewertung handelt und nicht um einen allgemeinen Maßstab. Auffällig ist jedoch, dass auch viele Erzeuger ohne Mitgliedschaft im VDP im Jahr 2011 erstklassige Erste Gewächse erzeugt haben. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung im Rheingau im kommenden Jahr durchaus spannend. Wird es ein „VDP Erstes Gewächs“ oder ein „Großes Gewächs“ mit dem Jahrgang 2012 geben? Oder bleibt es bei einer offenen Klassifizierung? Das scheint derzeit noch offen zu sein. Eine Lösung bei der kein Weingut Nachteile hat, wird es wahrscheinlich nicht geben.

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem Rheingau
Die Reihenfolge der Verkostung ist nach Einzellagen sortiert entgegen der Fließrichtung des Rheins. Einige wenige Rieslinge Erstes Gewächse fehlen in dieser Liste. Das ist auf ablaufende Zeit zurück zu führen. Trotzdem sind im Folgenden die Notizen zu annähernd 70 Rieslingen aus dem Rheingau zu finden. Danken möchte ich noch dem Rheingauer Weinbauverband für die Organisierung der Verkostung, der nun ehemaligen Rheingauer Weinkönigin Elena Benischke (viel Erfolg bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin) für das Engagement beim Tischservice und allen anderen helfenden Händen.

Lorcher Schlossberg
Weingut Paul Laquai

Frisch und reintönig in der Nase, druckvoll am Gaumen, eher ein elegantes Leichtgewicht.
88

Lorcher Kapellenberg
Weingut Graf von Kanitz

Reifer heller Pfirsich in der Nase, frische vegetatible Noten in der zweiten Nase, voll auch am Gaumen, klar und gradlinig.
90

Lorcher Kapellenberg
Weingut Karl Ottes

Reifer Pfirsichduft, spannungsreich mit kräftiger Frucht am Gaumen, in sich stimmig, Säure ist gut integriert, schöne Länge. Hervoragendes Erstes Gewächs.
91

Lorcher Pfaffenwies
Weingut Graf von Kanitz

Floral geprägte Nase, reife Frucht in der zweiten Nase, extraktreich und gradlinig am Gaumen, wird bei Reife interessanter werden.
89

Lorcher Pfaffenwies
Weingut Karl Ottes

Etwas verhalten in der Nase, Maracuja mit angenehmer Kräutrigkeit am Gaumen, schöne Länge. Dieses Erste Gewächs macht Spaß.
92

Rüdesheimer Berg Schlossberg
Weingüter Geheimrat J.Wegeler

Zitrusaromen in der Nase, etwas Alkohol sticht durch, wuchtig am Gaumen, zieht sich langsam zurück.
91

Rüdesheimer Berg Schlossberg
Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach

Vollfruchtig mit Quitten, frischer Grapefruit am Gaumen mittlere Länge.
88

Rüdesheimer Berg Schlossberg
Weingut August Kesseler

Etwas brotige Nase, feine helle Frucht im Hintergrund, frisch am Gaumen.
89

Rüdesheimer Berg Schlossberg
Weingut Balthasar Ress

Kräuternase mit Salbei, Heideblumen in der zweiten Nase, mächtige Frucht am Gaumen, schöne Intensität und kräftiger Nachhall. Außergewöhnliches und sehr gutes Erstes Gewächs.
93

Rüdesheimer Berg Schlossberg
Domänenweingut Schloss Schönborn

Volle reife Frucht in der Nase, Mango steht hier neben einem Pfirsich, etwas sehr süß am Gaumen, lang.
90

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem Rheingau Erstes Gewächs Berg Roseneck

Rüdesheimer Berg Roseneck
Weingut Fritz Allendorf

Kräutrigkeit mit Oregano in der Nase, spannungsreiche Frucht, trocken am Gaumen, eher ein Leichtgewicht.
88

Rüdesheimer Berg Roseneck
Weingut August Kesseler

Pfirsisch in der Nase, Fruchtige Fülle am Gaumen, etwas wenig Dimensionen.
89

Rüdesheimer Berg Rottland
Weingut Johannishof

Volle Frucht, Pfirsisch mit etwas Mango, voller Gaumen, kurz wuchtig, lässt etwas schnell nach.
90

Rüdesheimer Berg Rottland
Weingut Künstler

Spontiton, dahinter zarte helle Frucht, packender Gaumen, frisch mit knackiger Säure, gutes Reifepotenzial.
92


Rüdesheimer Berg Rottland
G. H. von Mumm’sches Weingut

Leichte Kräutrigkeit, reife Fruchtigkeit am Gaumen, lang.
90

Rüdesheimer Bischofsberg
Weingut Alexander Freimuth

Warme Frucht in der Nase, wirkt sehr süß mit Maraquja uns reifer Mango am Gaumen, Kräuter im Nachhall mit einer leicht pfeffrigen Note.
87

Geisenheimer Kläuserweg
Weingut der Forschungsanstalt Geisenheim

Elegante Nase, duftig in der zweiten Nase, ausbalancierte Säure, helle Frucht im Nachhall.
87

Geisenheimer Kläuserweg
Weingut Goldatzel

Litschi in der Nase, Säure macht Druck, bleibt so.
88

Johannisberger Hölle
Weingut Johannishof

Sehr reife Frucht in der Nase, Säure spielt am Gaumen mit der Frucht, Nachall überzeugt jedoch nicht wirklich.
87

Johannisberger Hölle
G. H. von Mumm’sches Weingut

Helle Frucht am Gaumen, kräftigere Säure, sehr ausgewogen in der Länge.
89

Johannisberger Klaus
Weingut Prinz von Hessen

Reintöniger Rieslinggeruch, sehr vollfruchtig am Gaumen, knackige Säure, sehr gutes Gesamtbild.
92

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem RheingauSchloss Johannisberg

Schloss Johannisberger
Fürst von Metternich Winneburg’sche Domäne Schloss Johannisberg

Erscheint sehr traditionell mit gesetzten Noten am Gaumen, dunkle wirkt er auch am Gaumen gute eingebundene Säure belebt das etwas.
90

Winkeler Hasensprung
Weingut Abteihof St. Nikolaus

Vanille mit Brioche in der Nase, frische Säure, sehr traditioneller Stil.
88

Winkeler Hasensprung
Weingut Goldatzel

Frisch mit vegetativen Noten in der Nase, Säure wird von Gurke unterstützt. Hat so seinen Reiz.
89

Winkeler Jesuitengarten
Weingut Prinz von Hessen

Kräuternase ist gut fruchtig eingebunden, fruchtig intensiv geprägter Gaumen.
91

Winkeler Jesuitengarten
Weingüter Geheimrat J.Wegeler

Wird leider nicht präsentiert

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem Rheingau Erstes Gewächs Schloss Vollrads

Schloss Vollrads
Weingüterverwaltung Schloss Vollrads KG

Etwas verschlossen in der Nase, reif am Gaumen, Säure wirkt lebendig, lang und schön im Nachhall.
89

Oestricher Lenchen
Weingut Ferdinand Abel

Reife Goldpfirsichnase, voll am Gaumen mit angenehmer Säure, runde Sache auch in der Länge.
91

Oestricher Lenchen
Weingut August Eser

Elegante Fruchtnase mit mineralischen Noten, saftiger Gaumen, gesetzt im Nachhall.
92

Oestricher Lenchen
Weingut Hans-Theo Eser

Sehr traditionelle Nase mit etwas holzig wirkender Vanille, in der zweiten Nase wirkt dies eleganter, wuchtige Intensität baut sich langsam ab.
89

Oestricher Lenchen
Weingut Josef Spreitzer

Bäckereigeruch, zarte Frucht in der zweiten Nase, fruchtige Intensität am Gaumen, die Bäckerei kehrt hier wieder, muss man nicht unbedingt mögen.
90

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem RheingauErstes Gewächs Oestricher Lenchen

Hallgartener Schönhell
Wein- und Sektgut Barth

Fruchtige Intensität in der Nase, reife Frucht am Gaumen, in sich stimmig mit wenigen Überraschungen.
91

Hallgartener Jungfer
Weingut Prinz

Karamell und etwas Drops in der Nase, Spannung am Gaumen, in der Länge Tradition.
87

Hattenheimer Schützenhaus
Weingut Georg-Müller-Stiftung

Kräuterduft in der Nase, Strohblumen in der zweiten Nase, leicht aufgesetzt am Gaumen.
90

Hattenheimer Schützenhaus
Weingut Stefan Molitor

Exotische Früchte in der Nase, ausgewogen am Gaumen, runde Sache mit mittlerer Länge.
90

Hattenheimer Engelmannsberg
Weingut Hans Bausch

Volle Fruchtnase, vielgliedrig mit fruchtiger Intensität, Säure unterstützt die Frucht hervorragend, langer Nachhall, schöner Gesamteindruck.
91

Hattenheimer Nussbrunnen
Weingut Balthasar Ress

Kräuternase mit Lavendel schön fruchtig untermalt, Extraktreich zugleich trocken am Gaumen, beleibt spannungsreich stehen.
92

Hattenheimer Nussbrunnen
Weingut Georg-Müller-Stiftung

Duftige Heidekrautwiese in der Nase, süßlich wirkender wuchtiger Gaumen, fährt in der Intensität langsam zurück, Kräutrigkeit beleibt leicht aufgesetzt stehen.
90

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem RheingauErstes Gewächs Hattenheimer Wisselbrunnen

Hattenheimer Wisselbrunnen
Wein- und Sektgut Barth

Volle weiße und frisch wirkende Frucht in der Nase, extraktreich am Gaumen, Toffee wirkt etwas überladen.
90

Hattenheimer Wisselbrunnen
Weingut Josef Spreitzer

Reintönige Pfirsichfrucht, reich am Gaumen, schöner Schmelz, gute Länge.
91

Erbacher Siegelsberg
Weingut Jakob Jung

Komplexe Nase, wohldosiert setzt die Frucht auch Gaumen Akzente, dabei ist die Säure merklich doch schon eingebunden. Schöne Länge.
92

Erbacher Marcobrunn
Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach

Frisch und reintönig in der Nase, spannungsreich am Gaumen, Zuckerschwänzchen, aber schön.
91

Erbacher Marcobrunn
Weingut von Oetinger

Verschlossen in der Nase mit hellem Pfirsich, reifer Pfirsich am Gaumen, gut eingebundene Säure.
89

Erbacher Marcobrunn
Domänenweingut Schloss Schönborn

Eher traditionell mit Vanille in der Nase, druckvoll am Gaumen, recht hergebrachter Stil mit einigen erfrischenden Komponenten.
89

Erbacher Steinmorgen
Weingut Baron Knyphausen

Frische Blüten mit Vanille in der Nase, zweite Nase mit konzentrierter Frucht, spitzig am Gaumen, etwas kurz.
90

Erbacher Steinmorgen
Weingut Heinz Nikolai

Karamell mit leichter heller Frucht in der Nase, schöner Säureauftritt schafft Spannung, bleibt gut stehen.
90

Kiedricher Gräfenberg
Weingut Robert Weil

Vielschichtig in der Nase, markant fruchtige Säure ist gut eingebunden, schönes Gesamtbild. Macht Spaß.
93

Martinsthaler Langenberg
Weingut Diefenhardt

Saftig anmutende Fruchtnase, Honig in der zweiten Nase, intensiv runde Frucht am Gaumen, etwas wenig Dimension.
89

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem RheingauTradition im Rheingau

Wallufer Walkenberg
Weingut Toni Jost

Spannende Nase, reife Frucht, der Gaumen ist fast schon fett, gute Länge.
90

Kostheimer Weiß Erd
Weingut Künstler

Reife Frucht in der Nase, Nektarine steht hier neben Mandarine, stimmig in der Frucht bis zum Nachhall. Ein Erstes Gewächs ohne viele Überraschungen.
91

Hocheimer Domdechaney
Domdechant Werner’sches Weingut

Etwas sakral in der Nase, leider auch am Gaumen, etwas Nuss im Nachhall.
87

Hochheimer Kirchenstück
Domdechant Werner’sches Weingut

Verhaltene Nase mit zarter Frucht, explosionsartig tritt diese am Gaumen auf, wenn sich der Nebel lichtet, erinnert man sich an Pfirsich.
88

Hochheimer Kirchenstück
Weingut Künstler

Vanille-Karamell verdeckt kurz einen traumhaften Fruchtgeruch, der Gaumen weckt einen mit reifen Südfrüchten, die dann rauchig stehen bleiben.
92

Hochheimer Hölle
Weingut Himmel

Etwas spröde in der Nase, volle Frucht am Gaumen, die von der Säure zur Seite gedrückt wird.
87

Hochheimer Hölle
Weingut Künstler

Duftige Kräuternase mit voller Pfirsichfrucht, helle Frucht in der zweiten Nase, schöner Schmelz, kräftig am Gaumen, sehr schöne ausgewogene Länge.
93

Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem Rheingau Erstes Gewächs Königin Victoriaberg

Hochheimer Königin Victoriaberg
Weingut Joachim Flick

Helle Kräuteraromen, schöner Säureauftritt wirkt etwas brausig. Schöner Nachhall. Diese Lage blüht mit dem neuen Besitzer geradezu auf.
91

2 Gedanken zu „Riesling Erstes Gewächs 2011 aus dem Rheingau“

  1. Hallo Thomas,

    schöner und ausführlicher Bericht. Deine Verkostungsnotizen bestätigen jedoch meines Erachtens, dass die Spitze des trockenen Rieslings, eher in anderen Gebieten, namentlich Pfalz, Rheinhessen und Nahe zu Hause ist. Diesen Trend der letzten Jahre fand ich wieder bei der GG Vorstellung bestätigt, auch wenn mir klar ist, dass man für eine faire Beurteilung die Weine ueber mehrere Tage hinweg beobachten muesste. Ausnahmen sind noch Breuer (dessen Schlossberg meiner Meinung bestimmt zu den Top 3 des Jahres im Rheingau gehoert) und vielleicht Leitz.

  2. Lieber Christopher,
    Rheingau ist aus meiner Sicht recht weit oben. Eine gute Entwicklung zu den vergangenen Jahren ist in einigen Weingütern zu sehen. Ich habe dieses Jahr Pfalz, Rheinhessen und Nahe nicht verkostet. Von daher fehlt mir der aktuelle Vergleich. Aber so groß – wie von einigen behauptet – war der Unterschied in den vergangenen Jahren auch nicht. Und das Lob für Nahe und Rheinhessen begrenzte sich häufig auf wenige Betreibe. Sicherlich, die Pfalz ist immer etwas breiter gut aufgestellt. Und die Mosel darf man auch nicht vergessen, obwohl gerade von einigen Kritikern des Rheingaus auch schon mal schnell schlechte Worte über die Mosel verloren werden. Zumal hier noch das Problem hinzukommt, dass die trockenen Weine es aus manchen Lagen schwerer haben.

    Ich meine, dass man bei den Punktbewertungen auch immer etwas vorsichtig bleiben soll. Ich halte 93 Punkte für sehr viel. Wenn man dann noch betrachtet, dass die meisten dieser Ersten Gewächse zum falschen Zeitpunkt getrunken werden, nähmlich wesentlich zu jung, sollte man etwas genau nachdenken wie man puktet. In zwei Jahren werden die meisten dieser Rieslinge verschloßen sein. Doch wieviele Flaschen werden noch in 6 bis 9 Jahren übrig bleiben. Ich kann mir vorstellen, dann bei einigen dieser Rieslinge tatächlich 3 bis 4 Punkte draufzulegen. Aber Hellseher bin ich nicht, welche das sein werden.

    Vor einigen Tagen haben ich von Breuer einen Berg Roseneck 2000 aufgemacht. Das war richtige Spitze. War nur als QbA bezeichnet, aber ganz weit oben. Manche haben das bestimmt auch vor 10 Jahren gewusst. Aber ich glaube, für den Riesling hätte auch niemand die Hand ins Feuer gelegt. Und viele Flaschen gibt es von dem bestimmt auch nicht mehr.

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