Eigentlich sollte die Serie zu den Google-Trends enden. Inspiriert durch eine Abfrage von Mario Scheuermann im Drinktank zum Suchverhalten von Riesling bei Google und dem erstaunlichem Ergebnis, dass der Riesling bei den Suchanfragen nicht zu boomen scheint, habe ich mir noch mal das Tool vorgenommen und etwas damit gespielt. Dabei sind die hier vorgetragenen Ergebnisse und eine kleine Einlassung über die Entwicklungen und der Umgang mit Trends im Journalismus (hier nachzulesen) zustande gekommen. Ein kleiner Riesling Trend ist jedoch absehbar. Wenn man die Suche auf us-amerikanische User einschränkt, ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen (Bild oben). Gerade der US-Markt ist für den deutschen Riesling sehr wichtig. Zwar ist der Ausschlag zu Weihnachten 2006 nicht so hoch, es zählt jedoch die Fläche unter der Kurve und ich meine zu sehen, dass diese im vierten Quartal 2005 nicht größer ist als im vierten Quartal 2006.
Bild: Anteil der Länder an den Suchanfragen nach Riesling
Erstaunlich bei der Abfrage nach „Riesling“ ist auch, dass die meisten Suchanfragen gar nicht aus Deutschland oder den USA kommen, sondern aus weniger quantitativ, dafür um so mehr qualitativ wichtigen Riesling-Ländern wie Neuseeland und Australien (unteres Bild). Nun ist die Berechnungsbasis nicht ganz transparent. Wenn beispielsweise ein User in Deutschland mit aol surft, tut er das mit der Kennung aol.com. Er wird also nicht als deutscher User erkannt. Zudem wird von Google nicht erklärt, welche Daten berücksichtigt werden. Jedes Land hat unterschiedliche Einwohnerzahlen, Computerdichten, präferierte Internetanbieter (mit unterschiedlicher Länderkennung) und vor allem auch verschiedene Marktanteile bei den Suchmaschinen. Eine streng wissenschaftliche und genaue Untersuchung müsste diese Umstände berücksichtigen. Diese Defizite sieht auch Google, weswegen die Google-Trends als ein Lab-Tool bezeichnet werden, also als ein Werkzeug, was noch in der Entwicklung befindlich ist.