Eine etwas ungewöhnliche Kategorie bei Benvenuto Brunello waren die zur Verkostung eingestellten Sant’Antimo. Hierbei handelt es sich um Weine aus einer DOC um Montalcino herum, die dem Anbaugebiet des Brunello entspiecht. Die Regeln für An- und Ausbau des Sant’Antimo unterscheidet sich jedoch deutlich vom Brunello. Entweder werden moderne und weltweit angebaute Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio, Syrah oder/und Pinot Nero reinrebsortig oder im Cuvee verwendet. Auch Sangiovese findet im Sant’Antimo Verwendung.
Als reinrebsortig gekennzeichnete Weine müssen zu mindestens 85% aus dieser Rebsorte bestehen. Häufig ist jedoch keine Rebsorte auf der Flasche angegeben. Im Sant’Antimo dürfen verscheiden farbige Rebsorten nicht gemischt werden. Die Qualität der in Montalcino in dieser Kategorie angestellten Weine kann als sehr uneinheitlich gesehen werden. Dafür sind nicht nur die verschiedenen in diesen Sant’Antimo verwendeten Rebsorten und bestehenden Jahrgänge verantwortlich. Wir haben dies als Blindverkostung durchgeführt und erst nachher die Weine den Erzeugern zugeordnet.
Molino di Sant’ Antimo
Sant’ Antimo 2009
Chardonnay Dry
Kräftiges Gelb, leicht grüne Reflexe, reife weiße Früchte in der Nase, am Gaumen rund mit Flieder und dezenter Säure, schöne angenehm fruchtige Länge.
86
Agostina Pieri
Sant’ Antimo 2006
Trüb-dunkel, Schwarze Johannisbeere in der Nase, das ist so auch am ausgewogenen Gaumen, dabei ist das schön rund und harmonisch, sehr positiv in dieser Kategorie.
88
Camigliano
Sant’ Antimo 2006
Cabernet Sauvignon
Dunkel im Glas, Schwarze Johannisbeeren, am Gaumen etwas Grün, angenehme Länge im Nachhall.
82
Casanuova delle Cerbaie
Sant’ Antimo Cerbaione 2007
Süße Nase mit Rumtopffrucht, auftretende Säure, in der Länge harmonischer.
83
Poggio il Castellare
Sant’ Antimo 2007
Dunkel trüb im Glas, leichts parfümiert mit süßen Erdbeeren, kräftige Säure mit anklingender dunkler Schokolade, angenehmer Nachhall.
84
Col d’Orcia
Sant’ Antimo Olmaia 2005 (Katalog sagt 2006, auf der Flasche stand jedoch 2005)
Cabernet Sauvignon
Dunkel, grünes Holz in der Nase, am Gaumen noch grüner, was sich im Nachhall fortsetzt, was der reinrebsortige Cabernet in der Toskana verloren hat, wird durch diesen Wein nicht beantwortet.
77
Cupano
Sant’ Antimo 2007
Schwarz mit violett-rubin rand, etwas aufgesetzte Nase mit Cassis im Hintergrund, duckvolle Säure, mittlere Länge.
81
La Lecciaia
Sant’ Antimo 2005
Zurückhaltender Geruch nach Brownie, Säure am Gaumen, undefinierbar muffiger Nachhall.
75
Mate
Sant’ Antimo Mantus 2007
Merlot
Dunkles Rubin, kräftig aufgesetzter Geruch mit grünen Noten, unreif auch am Gaumen, lang anhaltende Säure vermute mal, hier hat auch ein Cabernet Sauvignon seinen Anteil dran.
76
Piombaia
Sant’ Antimo 2006
Geruch nach Puddingteilchen vom Bäcker, dezente Lakritze in der zweiten Nase, heftig gegen alles rebellierende Säure (vor allem auch gegen den guten Geschmack), kurz versucht Schokolade für Beruhigung im Aufstand im Weinglas zu sorgen, scheitert jedoch.
74
Podre Brinzio – Roberto Belli
Sant’ Antimo Leonensis 2007
Dunkel trübes Rot, dezente Nase dabei etwas holzig, grüne frucht am Gaumen, harmonisiert sich etwas in der Länge
81
San Filippo
Sant’ Antimo Staffato 2007
Dezenter Fruchtgeruch mit etwas Knoblauch im Hintergrund, gute Säure, jedoch unreif in der Länge.
78
Fattoria Scopone
Sant’ Antimo 2006
Klares Rot mit ziegelrotem Rand, holzige Frucht in der Nase, warme Frucht am Gaumen, wenig Säure, hinten etwas dröge.
82
Tassi
Sant’ Antimo 2006
Dunkel trüb mit rubinrotem bis violettem Rand, Flieder und Veilchen in der Nase, wenig Säure, übertriebener Flieder am Gaumen, fruchtig ausdrucksstark bis in die Länge hinein.
84
Tenute Silvio Nardi
Sant’ Antimo 2007
Merlot
Dunkel-rubin, Fliederblütennase mit trockener schwarzer Johannisbeere, geschliffene Tannine, Länge mit leicheten Bitternoten.
80