Deutsche Tafelweine gibt es relativ selten. Weder im Weinfachhandel noch in den Supermärkten ist deutscher Tafelwein zu finden. Es gibt jedoch wenige Ausnahmen. So kennzeichnen einige Winzer ihre Weine als Tafelwein um die Prüfungen für Qualitätsweine zu umgehen. Diese Bezeichnung, die Qualität im Namen führt, ist ohnehin kaum belastbar bezüglich einer echten Aussage über Qualität. Immerhin gelten mehr als 90% der deutschen Weine als Qualitätswein.
Wenn man jedoch beispielsweise einen Wein aus zwei unterschiedlichen Anbaugebieten herstellen möchte, kann man ihn nicht als Qualitätswein in den Handel bringen. Denn unabhängig der Qualität des Weines erfüllt er nicht die gesetzlichen Vorschriften. Da sagen sich Winzer wie Bernd Philippi vom Weingut Koehler-Ruprecht seit längerer Zeit: Wir machen dann eben Tafelwein. Der Name des Weingutes – bei Koehler-Ruprecht ist es die Linie PhilippI – bürgt dann für eine Qualität, die die Bezeichnung Qualitätswein gar nicht kann. Und da sich die aktuelle Preisliste von PhilippI so schön liest, will ich hier daraus veröffentlichen:
2004 PHILIPPI Weißer Burgunder Tafelwein 0,75l 14€
2004 PHILIPPI Chardonnay Tafelwein 0,75l 14€
2004 PHILIPPI Grauer Burgunder Tafelwein 0,75l 14€
2003 PHILIPPI Cabernet Sauvignon Tafelwein 0,75l 12€
2005 PHILIPPI Spätburgunder Tafelwein 0,75l 17€
Da wäre doch so mancher Winzer, der tatsächlich Tafelweine erzeugt, glücklich die selben Preise wie Bernd Philippi erzielen zu können.
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