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Tierische Weinetiketten

Foto: Thomas GüntherBei der Weinrallye VIII ist nun das Thema Etikettentrinker vom Lisson-Blog vorgeschlagen. Dieses Thema ist sehr vielschichtig. Zum einen geht es um den tatsächlichen Etikettentrinker. Welche Motive hat er, usw. ? Das habe ich schon versucht hier abzuhandeln. Für mich ist es im Folgenden ausgeschlossen, dieses Verhalten zu imitieren. Dann geht es auf einer zweiten Betrachtungsebene noch um die Etiketten selber. Eine dritte Dimension des Themas Etikettentrinker ist dann die Intention, die mit einem bestimmten Etikett verbunden ist. Also: Was hat sich ein Winzer oder Weinvermarkter mit der jeweiligen Gestaltung gedacht?

Hier möchte ich – der Titel kündigt des an – mich mit ganz konkreten Etiketten beschäftigen. Denen ist allen gemein, dass auf ihnen ein Tier abgebildet ist. Ganz oben ist links ein Vinho Verde mit Katze zu sehen. Das kommt bei diesem Weintypus häufiger vor und kennzeichnet Weine mit höherem Restzucker. Links daneben findet sich der Equus aus Chile. Das Pferd ist auf dem Etikett abgebildet, da zu dem Weingut auch eine Pferdezucht gehört. Pferde- und Ponyhofinteressierte können aber kaum zur Zielgruppe dieses Weins gehören.

Foto: Thomas GüntherIm zweiten Bild ziert das Etikett der Dackel des Besitzers des Weinguts. Ob das noch der selbe Hund ist, wie der, der da war, als das Etikett erstmals benutzt wurde, ist mir nicht bekannt. Auf jeden Fall ist die Lebenserwartung eines Dackels höher, als dieser Pinot Grigio gelagert werden kann. Links daneben ist ein Frosch zu sehen. Was dieser mit dem Shiraz aus Australien zu tun hat, ist mir vollkommen schleierhaft.

So sehr es im Einzelfall einleuchten mag, dass ein Tier auf dem Etikett abgebildet ist, ist die Häufung doch erstaunlich. Noch irritierender ist, dass es sich bei drei von vier Beispielen um Haus- bzw. Zuchttiere handelt. Nur ein wildlebendes Exemplar ist dabei. Auch bei anderen mir bekannten, hier aber nicht bebilderten Fällen, sind es sehr häufig Haustiere. Evtl. hat jemand eine Erklärung oder Theorie dazu.

2 Gedanken zu „Tierische Weinetiketten“

  1. Da passt ja mein Etikettenküken hervorragend in das Sortiment! 😉 Vermutlich ist es wie bei allen Werbemaßnahmen auch bei Weinetiketten: Tiere und Kinder ziehen immer (ok, Kinder wären bei einer Weinflasche nicht unbedingt passend, daher wohl nur Tiere!)!
    Besten Gruss!

  2. Hi Swetlana,
    du hast ja auch einen sehr lesenswerten Beitrag zu dieser Rallye geschrieben. Die These mit dem Sympathieträger Tier halte ich für plausibel. Daraus erklärt sich ja auch, wieso Haustiere eher vertreten sind. Katzen kann man besser streicheln als Frösche oder Schlangen.

    Viele Grüße
    Thomas

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