Andere Verpackungen als die Flasche aus Glas haben es beim Wein schwer. Dies hängt sicherlich mit Traditionen zusammen. Es ist aber wohl auch die Folge einer intuitiv vorweggenommenen Erkenntnis: Getränke aus der geschmacksneutralen Glasflasche können zu 20% mehr Genuss führen, als wenn das Getränk aus Dosen, Getränkekartons oder PET-Flaschen kommt. Dies ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe und der Veltinsbrauerei.
Dabei wird auch noch über die Ökobilanz der Verpackungen nachgedacht. Hier schneidet die Glasflasche wegen des hohen Gewichts bei langen Strecken relativ schlecht ab. Man sollte also mal darüber nachdenken, was manchmal an Wein um die halbe Welt geschippert wird. Bei mindestens der Hälfte der Menge hätte sich das bestimmt nicht gelohnt. Oder welchen Vorteil bringt es, wenn man beispielsweise einen Chardonnay aus Australien her transportiert, wenn dieser konkrete Wein dann weder rebsortentypisch, einzigartig noch harmonisch schmeckt.
Das ist nicht nur ärgerlich wegen des negativen Geschmackserlebnisses, sondern auch wegen des offensichtlichen ökologischen Unsinns, der da in großem Stil betrieben wird. Ein Blick auf die gestapelten Kisten im Diskont oder in die Regale des Supermarkts macht dies deutlich. Diese Flüssigkeiten in Tetra-Packs abzufüllen wäre zumeist richtig. Die Ökobilanz würde sich verbessern und der Käufer wüsste gleich womit er es zu tun hat. Besser ist es sicherlich guten Wein in Glasflaschen zu kaufen, die nicht erst um die halbe Welt gefahren wurden. Und wenn man doch einen Wein von weit her kauft, so sollte es einer sein, bei dem sich der Transport der Qualität wegen tatsächlich gelohnt hat.