Wir haben in den vergangenen Wochen jegliches Depot von gereiften Rotweinen gesammelt. Daraus ist ein Weinsatz entstanden, aus dem wir nun lesen werden. Zudem wurde aus Weinstein eine Kristallkugel gebastelt, mit der wir unsere Vorhersagen für das Weinjahr 2012 abgesichert haben. Wir können jedenfalls gespannt sein, denn 2012 wird einiges passieren.
Eines der Hauptereignisse wird auch wieder die ProWein in Düsseldorf werden. Für 2012 wird nun noch mehr Fläche zu Verfügung stehen und noch mehr Besucher werden erwartet. So wird die Verkostungszone in die neu hinzugekommene Halle 7.1 wechseln. Im Kaffee- ähhhm Weinsatz ist ganz deutlich zu sehen, dass noch mehr Besucher durch die Messehallen schlendern und Aussteller sowie Besucher mehr als zufrieden nach Hause fahren werden.
Zwei Überraschungen im Weinjahr 2012 werden die Bewertungsinstanz Robert Parker betreffen. Die Weinstein-Kristallkugel zeigt ganz deutlich, dass der Weinguru nach den Vorwürfen von Hanna Agostini vor vier Jahren und den jüngsten Berichten über die Verkostungs- und Bewertungspraxis von Jay Miller bzw. Pancho Campo in Spanien einen Strategiewechsel einleiten wird. Im Weinjahr 2012 wird eine offizielle Preisliste für die jeweiligen Punktbewertungen veröffentlicht. Bundespräsident Wulff wird dazu erklären: „Mehr Transparenz geht nicht“.
Zudem wird Parker anregen, dass das 100 Punkte-Schema um mindestens 10 Punkte erweitert wird. „Die Weine sind heute wesentlich besser, als noch vor 20 oder 30 Jahren. Deswegen reichen 100 Punkte nicht mehr aus“, so wird Parker sprechen.
Etwas schwierig wird es jedoch mit dem Weinjahrgang 2012 werden. Der 100-jährige Kalender von Gerhard Merz sagt, dass wenig wächst und saurer Wein entsteht; so wie 1641 und 1662. Lediglich für den Herbst gibt es noch Hoffnungen. Der solle nämlich dann gut werden, wenn zwischen Februar und Anfang Mai eine Sonnenfinsternis zu beobachten ist. Aber wir kennen es ja auch schon aus den vergangenen beiden Jahren: Es wird genügend Leute geben, die viel Gutes über den Weinjahrgang 2012 berichten werden. Das ist wahrscheinlich die einzige Vorhersage, die 100-prozentig eintreffen wird.