Nicht zuletzt am außergewöhnlich regen Emailverkehr in der Weinbranche erkennt man: Die ProWein steht wieder vor der Tür. Aber auch per Post werden Einladungen und Ankündigungen verschickt. Dabei schlägt Kreativität nicht selten den großen Kommerz. Mir scheint: Je so größer Vermarktungsideen gefahren werden, um so häufiger gehen diese an einer Vielzahl der Adressaten vorbei. Und klein ist recht häufig sehr fein. So erinnere ich mich gerne an die beste Idee aus dem vergangenen Jahr. Den Weck-Worscht-Woi.
Die Einladung von der Rheinfront habe ich mir sogar ein Jahr lang aufgehoben. Und das will bei der zu bewältigenden Papierflut so einiges heißen mag. Hier möchte man gerne einmal die Auszeichnung für die „Beste Marketingidee“ verleihen. In der Laudatio könnte man darauf verweisen, dass Innovation und Modernität in der Gestaltung harmonisch mit der Herkunft und der Tradition verknüpft werden. „Dehaam“ wird zu einer Klammer die den Aufbruch der jüngeren Winzergeneration in Rheinhessen mit den Vorfahren verknüpft. Dies darf nicht als Revolution missverstanden werden, sondern eine Erneuerung die mehr als nur eine neue Interpretation ist.
Ebenso sind die mit der Idee präsentierten Weingüter empfehlenswert. Der Weck-Worscht-Woi ist alles andere als ein Marketinggag. Im vergangenen Jahr hatten es mir besonders die Rieslinge vom Weingut Georg Albrecht Schneider aus Nierstein besonders angetan. Ich mag die Lagen nördlich von dem Ort und so hatte das Weingut bei mir leichtes Spiel. Im Roten Hang werden beim Weingut Georg Albrecht Schneider klasse Rieslinge erzeugt, die zugleich ihr Geld mehr als wert sind. Vor allem die Weine aus dem Hipping seien sehr empfohlen. Und wer einfach nur Spaß haben möchte, greift zum „Last night a Riesling saved my live“.
Aber auch bei den anderen beiden Weingütern aus der Rheinfront sollte man etwas probieren. Richtung Ludwigshöhe und Guntersblum wechselt der Boden hin zu sandigem Lehm und Löß. Beim Weingut Lamberth kann man eher die Burgundersorten finden. Auch die Rotweine sollte man durchaus mal probieren. Das Weingut Hiestand hingegen ist eher auf die weißen Rebsorten Riesling, Grüner Silvaner und Gewürztraminer ausgerichtet. Rheinhessen ist eben nicht nur das Land der 1000 Hügel, sondern vieler empfehlenswerter Weingüter und mit hoher Sortenvielfalt.
Jedem der nicht viel mit Rheinhessen zu tun hat: Bei Weck-Worscht-Woi handelt es sich um drei Komponenten einer klassischen Mahlzeit. Dabei gibt es Weck, was ein Brötchen ist (bekannt ist auch das Paarweck als doppeltes Brötchen), die Worscht und den Wein. Die Wurst ist eine kalt gegessene Fleischwurst. Als Besteck hat man lediglich ein Messer für die Wurst und einen Korkenzieher. In Rheinhessen wird dieses Gericht traditionell auch bei der Weinlese gegessen. Die drei Weingüter der Rheinfront findet man in diesem Jahr auf der ProWein mit Weck-Worscht-Woi in Halle 14 Stand A29.
Neu wird in diesem Jahr auf der ProWein das Hallenkonzept sein. Hoffen wir mal, dass sich niemand verläuft. Allen Beteiligten – egal auf welcher Seite von den Präsentations- und Verkostungstischen – wünsche ich eine gute Messe.