Gestern fand im Sterns Eventsalon in Köln die Veranstaltung Weine-Winzer-Violinen mit Wein aus Österreich statt (versehentlich war dies auch hier im benachbarten Vintage angekündigt worden). Wie der Titel schon nahe legt, gab es eine musikalische Begleitung der Verkostung. Dabei konnte man Weine von 17 Weingütern aus 12 Weinbaugebieten von Österreich probieren.
Die Bandbreite der Weine war außergewöhnlich groß, da fast alle Regionen und die bekannteren Rebsorten aus Österreich vertreten waren. Die Geschmackseindrücke zeigten sich in der Vielfalt der Instrumente eines Orchesters. Da waren leise-filigrane Veltliner neben intensiv bass-brummenden Zierfandlern. In der Verkostung der Weine aus Österreich konzentrierte ich mich auf die die Farbe weiß. Besonders möchte ich dabei drei der vertretenen Weingüter hervorheben.
Das Weingut Bründlmayer ist durchaus im hohen Qualitätsbereich eines der bekanntesten Weingüter aus Österreich in Deutschland. Die beiden Grünen Veltliner waren recht unterschiedlich, aber jeder auf seiner Weise reizvoll. Die 2008er Kamptaler Terrassen überzeugten in ihrer leichten Frische. Dahingegen trumpften die 2007er Alten Reben (im Schnitt 45 Jahre alt) bei voller und runder süße in der Nase im Mund fruchtig intensiv auf. Die Länge der Alten Reben war immens.
Das Weingut Pfaffl aus dem Weinviertel begeistert mich schon auf der diesjährigen ProWein. So mancher meiner Artikel ist beschwingt mit einem Veltliner, Riesling oder Sauvignon Blanc im Glas aus diesem hervorragenden Weingut aus Stetten verfasst worden. Bei dieser Veranstaltung in Köln hat mit der 2007er Grüner Veltliner Goldjoch sehr gut gefallen.
Das Weingut Jurtschitsch brillierte mit all seinen drei gezeigten Weißweinen. Auch hier war eine enorme Vielfalt im Geschmack gegeben. Dies liegt nicht nur daran, dass es sich um unterschiedliche Rebsorten handelt (Grüne Veltliner und Riesling), vielmehr schafft es der Winzer den unterschiedlichen Lagen Ausdruck zu geben. Beim Weingut Jurtschitsch aus dem Kapmtal gefiel mir besonders der 2008er Grüne Veltliner Loiserberg. Dies war der leichteste der Wein vom Weingut. Da solle man mal nicht sagen, dass nur schwere Weine bei Verkostungsveranstaltungen eine Chance haben.
Die Alten Reben von Bründlmeyer fand ich auch extrem reizvoll. Sehr schön waren auch die GV der Domäne Wachau.
Mein Favorit des ganzen Abends war der Blaufränkisch Alte Reben von Weninger. Der braucht zwar noch ein paar Jahre – war aber schon sehr strukturiert und fein.
Die restlichen Rotweine hatten vor allem eines: Caramel, Caramel Caramel von frischen neuen Barriques oder Doppelbarriques. Sogar Paul Achs erschlägt seinen Pinot mit neuen Fässern. Ich hoffe, dass dieser Trend bald wieder vorbei ist.
ach so…
und ein HOCH auf das wundervolle bean and beluga in Dresden. Stefan Hermanns herrlichen kleinen Kreationen wie Riesengarnele mit Spargel auf Bärlauchrisotto und Ochsenfilet nebst gebackenem Kalbskopf passten wunderbar zu diesem Ausflug in die österreichische Weinwelt. Vielen Dank!!!
@ Stephan:
Danke für Deinen Bericht zu den roten Weinen. Ich hatte da nicht so viele probiert, sondern mich auf weiß konzentriert.
Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.