Die Studien und Pressemeldungen über die gesundheitlichen Wirkungen von Wein nehmen kein Ende. Nach einer neuerlichen US-amerikanischen Untersuchung wirkt sich ein moderater Konsum von Wein positiv bei Bluthochdruck aus. Bislang riet man Menschen mit Bluthochdruck häufig zu absoluter Abstinenz, da große Mengen Alkohol bei diesen Patienten besonders negative Folgen haben. Bei der Langzeitstudie über 16 Jahre ging es jedoch nicht allein um Wein, sondern allgemein um zurückhaltenden Alkoholkonsum.
Solche Untersuchungen werden auch steht’s kritisch kommentiert. Ein Aspekt dabei ist häufig, dass kranke Menschen, die deswegen vollkommen auf alkoholhaltige Getränke verzichten, sowie trockene Alkoholiker in der Gruppe der Nicht-Weintrinker statistisch mitgezählt werden. Diese haben jedoch erheblich höhere Gesundheitsrisiken als Menschen mit einem vorsichtigen Alkoholkonsum. Dadurch können die Ergebnisse ein verzerrtes Bild wiedergeben, wenn diese Aspekte bei den Untersuchungen nicht berücksichtigt werden.
Ein anderer Vorwurf, der Studien gemacht wird, die positive Auswirkungen von Wein und anderen alkoholhaltigen Getränken feststellen, besteht darin, dass ein Einfluss der Industrie auf die Forschung und insbesondere auf die Medien, die dies dann veröffentlichen, unterstellt wird. Ebenso wird häufig nur ein Wirkungszusammenhang untersucht, wodurch negative Auswirkungen in den Hintergrund geraten. Man kann also auch durchaus skeptisch sein.