Man möge bei der Bezeichnung Weiber tatsächlich an Wein, Weib und Gesang denken. Diesen Riesling hatte ich bei einem Discounter entdeckt, bei dem ich eigentlich nur eine Flasche Wasser kaufen wollte. Mich dürstete. Aber ich mag nun auch mal Weißwein aus dem Elsass. Also stand ich an der Kasse. In der einen Hand war das erfrischende Nass und in der anderen die Weiber. Besonders geschätzt ist bei mir guter Gewürztraminer aus Alsace. Aber auch Pinot Gris und Rieslinge stehen hoch im Kurs. Und man möge hier den Cremant nicht vergessen. Dieser ist nur selten schlecht und ist aus meiner Sicht auf einem Niveau wie denen von der Loire. Auch wenn sicherlich einige stilistische Unterschiede bestehen.
Weiber Riesling Alsace verkostet
Im Glas ist dieser Riesling voll in der Falbe in einem helleren Goldgelb. Dies erwartet man im Elsass. In der Nase sind Mango und Aprikose. In der zweiten Nase rieche ich weißen Pfirsich und helle Blüten. Der Weiber ist etwas unausgewogen am Gaumen. Über die Länge kann man nicht viel sagen. Ich empfinde den Wein als ziemlich flach, was hier keineswegs leicht meint. Vielmehr fehlt mir die für die Rebsorte typische Spannung. Sicherlich ist der Stil nicht jedermanns Sache. Halbtrocken oder füllig mag ich beim Riesling schon. Auch wenn der klassische und viel schlankere Mosel-Kabinett bei mir persönlich wesentlich höher im Kurs steht. Immerhin hat dieser halbtrockene Wein 12,5%.
Nach einem Glas satt und dieses Weins überdrüssig gelangt die Flasche wieder in den Kühlschrank. Mal schauen, was ich damit noch mache. Der Untertitel „Inspiration Terroirs“ hinterlässt mich etwas ratlos. Welches Terroir meint man? Doch bestimmt nicht die Crus des Elsass. Ja klar, dieser Riesling schmeckt irgendwie nach dieser Region. Irgendwie auch nicht. Und sonst? Auf dem Nomacorc steht auch lediglich „Mis en Bouteille en Alsace“. Mehr scheint es mir auch nicht zu sein.
Was ist Weiber für ein Erzeuger?
Was hat es eigentlich mit Weiber auf sich? Ist das Ein Weingut? Es scheint eine reine Kunstbezeichnung zu sein. Auf dem Rückenetikett ist vielmehr der Abfüller Cellier de la Fecht in Ingersheim (Alsace) angegeben. Das scheint eine Kellerei oder Kooperative zu sein. Diese vertreibt Weine nicht nur unter dem Namen Weiber, sondern auch unter Weingartner, Wilhelm und Paul Schulmeister. Der erste Name ist vor allem seit einiger Zeit auf verschiedenen Weinen aus dem Elsass bei Lidl zu finden. Aber auch Weine mit der Bezeichnung Wilhelm gibt es bei diesem Discounter. Alles etwas verwirrend. Zumal die Weiber-Weine in mehreren europäischen Ländern wie Polen, Dänemark und eben auch Deutschland vermarktet werden.
Weiber – Inspiration Terroirs
Riesling halbtrocken
Frankreich – Elsass
Erzeuger: Cellier de la Fecht
Inhalt: 0,75
Alkohol: 12,5 %
Jahrgang: 2015
Einkaufspreis: 5 €
Verschluss: Nomacorc
EAN: 3273570014426
Quelle: Discounter